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Franziskus warnt vor Unsolidarität

4. Oktober 2013

Mit einem eindringlichen Appell hat Papst Franziskus ein Ende der vielen bewaffneten Konflikte, der Gewalt und Zwietracht gefordert. Er nannte explizit die Konflikte in Syrien, im Heiligen Land und im Nahen Osten.

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Papst Franziskus in Assisi (Foto: rtr)
Bild: Reuters

"Hören wir auf den Schrei derer, die weinen, leiden und sterben aufgrund der Gewalt, des Terrorismus' und des Krieges", rief er in einer Messe vor 50.000 Gläubigen vor der mittelalterlichen Franziskus-Basilika in Assisi (Artikelbild). Ein Christ dürfe nicht gleichgültig sein, wenn Armut herrsche, wenn Kinder verhungerten oder wenn Menschen auf der Flucht Schiffbruch erlitten, sagte der Papst mit Blick auf das Unglück vor Lampedusa am Donnerstag. Heute sei ein "Tag der Trauer". Zum Abschluss des Gottesdienstes segnete der Papst das Öl für die Lampe am Grab des Heiligen Franziskus, der auch Patron Italiens ist. Das Öl wird jedes Jahr von einer der 20 Regionen Italiens gestiftet. In diesem Jahr kam es aus Umbrien, in der Assisi liegt.

Franziskus erinnerte in Assisi auch an den Einsatz der Kirche für verfolgte Juden während der Besatzung durch Nazi-Deutschland (1943/1944). Bei seinem Besuch im Bischofspalais der Stadt verwies er auf Bischof Giuseppe Placido Nicolini von Assisi (1877-1973), der Hunderten Juden geholfen hatte, indem er sie in Klöstern der Stadt versteckte. Die Geheimaktion sei vom Bischofshaus aus organisiert worden, sagte der Papst.

Franziskus absolvierte an diesem Freitag eine Pilgerreise an die Lebens- und Wirkungsstätten des heiligen Franz von Assisi (1181/82-1226). Die Kleinstadt in Zentralitalien ist auch der Geburtort des Heiligen, dessen Namen sich der Argentinier Jorge Mario Bergoglio als Papst gegeben hat. Franz von Assisi, Sohn eines reichen Tuchhändlers, gründete einen Bettelorden, der eine Erneuerung der Kirche anstrebte.

Papst Franziskus segnet ein behindertes Kind (Foto: rtr)
Papst Franziskus segnet ein behindertes KindBild: Reuters

Umjubelt von Gläubigen hatte Franziskus seinen Besuch bei den Franziskanern in Assisi begonnen. "Viva il Papa"-Rufe empfingen ihn am Gedenktag des heiligen Franz. Nach Begegnungen mit Kranken, behinderten Kindern, Armen und Obdachlosen betete das Oberhaupt der katholischen Kirche am Grab des heiligen Franziskus. "Er träumte von einer armen Kirche, die sich um die anderen kümmern würde, ohne an sich selbst zu denken", sagte Franziskus über Franz von Assisi. Dessen Ideal einer missionarischen und armen Kirche bleibe mehr als gültig.

se/wl (kna, dpa, afp)