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Politik

Papst warnt vor Einsatz von Atomwaffen

10. November 2017

Der Vatikan richtet eine internationale Abrüstungskonferenz aus. Diese bietet reichlich Anlass, um Warnungen auszusprechen und auf die Unterzeichnung von Verträgen zu drängen.

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Vatikan Symposium Nuklearwaffen
Papst Franziskus trifft Mitglieder der internationalen Abrüstungskonferenz im VatikanBild: picture-alliance/AP Photo/R. L'Osservatore

Das Oberhaupt der katholischen Kirche hat sich gegen den Einsatz von Atomwaffen in der Welt ausgesprochen. Auf einer zweitägigen internationalen Abrüstungskonferenz im Vatikan warnte Papst Franziskus vor den katastrophalen Folgen eines Atomwaffeneinsatzes. Nuklearwaffen schaffen nach seinen Worten lediglich ein "falsches Gefühl der Sicherheit". Sie könnten keine Basis für ein friedliches Miteinander sein.

An der Konferenz nehmen elf Friedensnobelpreisträger, Vertreter der Vereinten Nationen sowie der NATO teil. Neben vielen anderen Ländern haben auch die USA, Südkorea, Iran und Russland Vertreter nach Rom geschickt. 

Der Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus aus Bangladesch warnte, die Lage sei ernst, "wenn Staatsführer über Nukleararsenale sprechen wie Kinder über ihre Spielzeugwaffen".

Internationale Verträge - viel Ablehnung

Die internationale Abrüstungskonferenz erfolgt vier Monate, nachdem 122 Staaten Anfang Juli in New York ein Abkommen für ein Verbot von Atomwaffen beschlossen hatten. Im September trat dieses in Kraft, nachdem es 51 Staaten unterzeichnet hatten. Das Abkommen verbietet den Einsatz sowie die Herstellung, Lagerung, Stationierung und den Besitz von Atomwaffen.

Infografik Karte Atomwaffen weltweit

Allerdings lehnen sämtliche Länder, die im Besitz von Atomwaffen sind, das Abkommen ab. Und auch die NATO hat sich geschlossen gegen den Vertrag gestellt, da dieser die Komplexität der Bedrohungen für die weltweite Sicherheit ignoriere.

Auf der hochrangig besetzten Abrüstungskonferenz im Vatikan warb Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin dennoch für das Abkommen. Es schaffe zusammen mit den bestehenden Verboten zur Verbreitung von Atomwaffen und Atomwaffentests wichtige Grundlagen für eine atomwaffenfreien Welt. 

lih/qu (dpa/epd/kna)