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Politik

Angelus-Gebet vom Krankenhausbalkon

11. Juli 2021

Eine Woche nach seiner Darm-OP hat Papst Franziskus von einem Balkon des Krankenhauses ein Gebet vor Gläubigen gehalten. Eine gute Gelegenheit für ihn, auch über das öffentliche Gesundheitswesen zu sprechen.

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Papst Franziskus beim Angelus-Gebet
Scheint sich von der Operation gut erholt zu haben - Papst FranziskusBild: Alessandra Tarantino/AP Photo/picture alliance

In den Tagen seines Krankenhausaufenthalts habe er erfahren, wie wichtig ein gutes, kostenfreies und für alle zugängliches Gesundheitssystem sei. "Dieses wertvolle Gut dürfen wir nicht verlieren. Wir müssen es pflegen", betonte Franziskus. Dafür müsse sich jeder einsetzen und seinen Beitrag leisten.

Leise Kritik an der eigenen Kirche

Corona: Italiens geschlossene Kliniken

Zwar sei auch die Kirche manchmal versucht, eine der eigenen Gesundheitseinrichtungen, etwa ein Krankenhaus, zu veräußern, wenn es dieser wirtschaftlich schlecht gehe. Aber die Sendung der Kirche sei es nicht, Geld zu machen, betonte Franziskus. Letzten Endes müsse der Dienst der Kirche am Kranken immer unentgeltlich sein, so der Papst weiter.

Dank für die "guten Wünsche"

Papst Franziskus betete zum ersten Mal in seinem Pontifikat das Angelus-Gebet aus dem Krankenhaus. Nach seiner Darm-OP vor einer Woche bedankte er sich am Sonntag von einem Balkon des 10. Stocks der römischen Gemelli-Klinik "von ganzem Herzen" für die guten Wünsche und Gedanken. Neben dem Kirchenoberhaupt standen auf dem Balkon einige kranke Kinder. Der 84-Jährige selbst machte einen rüstigen Eindruck und stand während der gesamten Ansprache.

Papst Franziskus, der vom Blakon auf die Gläubigen herunterschaut
Der Abstand blieb gewahrt - vom 10. Stock des Krankenhauses sprach der Papst zu den GläubigenBild: IPA/ABACA/picture alliance

Im Evangelium des Tages spreche Markus davon, dass die Jünger Jesu Kranke mit Öl salbten und heilten, so der Papst weiter. Das Sakrament der Krankensalbung nehme zweifellos Bezug auf diese Episode. Aber das Öl stehe sinnbildlich auch für das Zuhören, die Nähe, die Sorge und die liebevolle Hinwendung derer, die sich um Kranke kümmerten. "Wir alle brauchen diese 'Salbung' früher oder später, und wir können sie anderen geben, mit einem Besuch, einem Telefonat, einer ausgestreckten Hand", bekräftigte Franziskus.

Geplanter Eingriff

Vor genau einer Woche hatte der Papst sich für einen geplanten medizinischen Eingriff in die Gemelli-Klinik begeben, wo er noch am Abend am Darm operiert worden war. Dabei wurde ihm der linke Teil des Dickdarms entfernt. Seither befindet sich Franziskus in einem eigens für ihn frei gehaltenen Krankenhaus-Appartment. Nachdem er in Folge der Darm-Operation zwischenzeitlich Fieber bekommen hatte, seien neue Bluttests bei Papst Franziskus "zufriedenstellend" ausgefallen, hatte der Vatikan am Samstag mitgeteilt. Das Oberhaupt der Katholiken nehme "schrittweise die Arbeit wieder auf".

fab/uh (kna, epd, afp)