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Politik

Papst würdigt kritischen Journalismus

24. Januar 2021

Franziskus hat vor einem Journalismus aus "zweiter Hand" gewarnt, wenn Reporter sich nicht mehr auf der Straße "die Schuhsohlen ablaufen". Eine geplante Messe im Petersdom konnte der Papst nicht feiern.

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Papst Franziskus am Dreikönigstag
Bild: Remo Casilli/AP/Reuters/dpa/picture alliance

Das Oberhaupt der katholischen Kirche hat kritische Reporter in ihrer Arbeit bestärkt. Papst Franziskus ermutigte Berichterstatter, dorthin zu gehen "wo niemand hingehen will, und die Wahrheit zu bezeugen". Er äußerte sich bei einem Gebet im Vatikan anlässlich des Festtags des heiligen Franz von Sales (1567-1622), der als Patron der Journalisten gilt.

Zuvor hatte der Papst eine Botschaft für den diesjährigen katholischen Mediensonntag veröffentlicht. Darin dankte er für den Mut und Einsatz so vieler Medienschaffender, die oft unter großen Gefahren arbeiteten. Konkret warnte Franziskus vor einem Journalismus aus "zweiter Hand", wenn Reporter sich nicht mehr auf der Straße "die Schuhsohlen ablaufen". Mutige Reporter in Krisengebieten dagegen seien ein Gewinn für die Demokratie, betonte der Papst. Aufmerksame Stimmen würden die Gefahr einer Verflachung durch das "gegenseitige Kopieren" in vielen Mediengattungen seit längerem beklagen. 

Papst leidet unter Ischias-Attacke

Mit keiner Silbe ging der 84-Jährige auf seine neuerliche Ischias-Attacke ein, eine äußerst schmerzhafte Nervenreizung, die von den Lendenwirbeln in die Beine ausstrahlt. Dabei sind die Beschwerden offenbar stark genug, um das Kirchenoberhaupt zur Absage von Terminen zu nötigen. Es war schon das zweite Mal binnen vier Wochen, dass er so außer Gefecht gesetzt wurde.

Vatikanstadt | Papst Franziskus sagt aufgrund von Schmerzen Messe ab
Der Papst ließ sich am Sonntag im Petersdom von Erzbischof Rino Fisichella vertreten Bild: Alberto Pizzoli/AP/AFP/dpa/picture alliance

Am Samstagabend teilte ein Sprecher mit, der Papst könne die für Sonntag geplante Messe im Petersdom nicht feiern. Es war der Sonntag des Wortes Gottes, ein von Franziskus eingeführter Kampagnentag. Die Predigt hatte er vorbereitet. Erzbischof Rino Fisichella, Präsident des Rates für die Neuevangelisierung, trug sie für ihn vor und leitete den Gottesdienst.

Das Ischias-Leiden erwischte Franziskus zuletzt an Silvester, so dass er der Dankvesper zum Jahresschluss und der Neujahrsmesse fernblieb. Es war das erste Mal überhaupt, dass er als Papst bedeutende Zeremonien ausfallen ließ. 

nob/wa (kna, dpa)