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Politik

Paraguays Rückzieher ärgert Israel

5. September 2018

Das ist schon ein Hin und Her: Erst vor drei Monaten verlegte Paraguay seine Botschaft in Israel nach Jerusalem, jetzt geht es wieder zurück nach Tel Aviv. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ist 'not amused'.

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Jerusalem | Netanjahu - Israel hat schiitische Milizen in Syrien bombardiert
Bild: Reuters/A. Awad

In einer ersten Reaktion ordnete Netanjahu (Artikelbild) umgehend die Schließung der israelischen Botschaft in Paraguay an. Die Entscheidung des südamerikanischen Landes werfe einen Schatten auf die Beziehungen zwischen beiden Ländern, ließ er mitteilen.

Nur eines von drei Ländern

Nach den USA und Guatemala hatte Paraguay im Mai unter dem damaligen Regierungschef Horacio Cartes als drittes Land seine Botschaft nach Jerusalem verlegt. International war es jahrzehntelang üblich, dass Staaten ihre diplomatischen Vertretungen in Israel in Tel Aviv ansiedeln. US-Präsident Donald Trump hatte im Dezember vergangenen Jahres mit diesem Konsens jedoch gebrochen und den Umzug der US-Botschaft nach Jerusalem angeordnet.

Die umstrittene Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem am 14. Mai führte zu blutigen Unruhen. Im Grenzgebiet zwischen dem Gazastreifen und Israel wurden bei der Niederschlagung der Proteste durch die israelische Armee rund 60 Palästinenser getötet. Dessen ungeachtet verlegte auch Guatemala zwei Tage später seine Botschaft in Israel nach Jerusalem.

Paraguay Präsident Mario Abdo Benitez Inauguration
Paraguays neuer Präsident Abdo Benitez will gegenüber Amtsvorgänger Cartes vieles anders machen Bild: Reuters/J. Adorno

Sowohl Israel als auch die Palästinenser beanspruchen Jerusalem als Hauptstadt für sich. Der Streit ist eines der Haupthindernisse für eine Lösung im jahrzehntelangen Nahost-Konflikt.

Paraguay begründete den Entschluss, die Botschaft in Jerusalem nach nur drei Monaten wieder zu schließen, mit dem Hinweis, die diplomatischen Bemühungen um einen "umfassenden, gerechten und dauerhaften Frieden" in der Region müssten verstärkt werden. Dabei wolle sein Land mithelfen, sagte der Mitte August angetretene neue Präsident Mario Abdo Benitez in der Hauptstadt Asunción.

haz/mak (rtr, dpa, ap, afp, kna)