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Paris St. Germain plant ohne Neymar

9. Juli 2019

Brasiliens Fußball-Star Neymar hat sich offenbar ins Abseits gedribbelt. Vor zwei Jahren noch mit Rekordablöse nach Paris gewechselt, will Paris St. Germain den skandalumwitterten Kicker nun loswerden.

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Prinz Karneval: Neymar aktiv in RioBild: Getty Images/M. Pimentel

"Wenn es ein für alle Beteiligten zufriedenstellendes Angebot gibt, kann Neymar PSG verlassen. Aber bis zum heutigen Tag wissen wir weder, wer ihn kaufen möchte noch zu welchem Preis", sagte Sportdirektor Leonardo der Tageszeitung "Le Parisien".

Neymar hält an seinem seit Jahren gelebten Kurs der Konfrontation zu seinen Clubs eisern fest. So fehlte er am Montag unentschuldigt beim Trainingsauftakt des französischen Meisters. Ein Angebot für den 27-Jährigen habe man noch nicht erhalten, sagte Leonardo, bestätigte aber "sehr oberflächliche Kontakte" zu Neymars Ex-Club FC Barcelona.

Zurück zu Barca ?

Brasiliens Dauerhoffnung strebt nach zwei Jahren in der französischen Hauptstadt eine Rückkehr zu den Katalanen an. Der Verdacht liegt nahe, dass der Südamerikaner beim Trainingsauftakt seines aktuellen Arbeitgebers fehlte, um den Transfer zu forcieren.

Es werde eine "angemessene Maßnahme" geben, teilte PSG mit. Laut Neymars Vater sei der Club allerdings darüber informiert gewesen, dass der Stürmer erst am 15. Juli erscheinen werde.

2017 hatte PSG die Rekordsumme von 222 Millionen Euro für den Spieler an den FC Barcelona bezahlt. Diesmal wird die Ablösesumme, die nun in den kommenden Tagen ausgehandelt werden dürfte, wahrscheinlich deutlich unter dieser Weltrekordmarke liegen.

Talent verzockt?

Die Kritik an Neymar wächst auch im eigenen Land. So hatte der frühere brasilianische Nationalspieler Ze Roberto von seinem Landsmann verlangt, sich endlich stärker auf den Fußball zu konzentrieren. "Neymar muss einen grundlegenden Wandel durchlaufen. In seinem Kopf", sagte der 45-Jährige, der unter anderem für Bayer Leverkusen, Bayern München und den Hamburger SV spielte, in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung". "Neymar ist auf dem Weg, den Zeitpunkt zu verpassen, um die Hauptrolle einzunehmen, die er wegen seines großartigen Talents haben müsste", sagte Ze Roberto. "Die Verletzungen, die er hatte, haben ihm nicht geholfen, aber sein Kopf ist auch nicht zu hundert Prozent auf den Fußball ausgerichtet. Irgendwann wird er die Freude am Fußball verlieren."

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Harsche Kritik an Neymar: Ze RobertoBild: picture-alliance/CITYPRESS24

Eskapaden

Zuletzt war Neymar mehr durch Eskapaden außerhalb des Spielfeldes aufgefallen. So sieht er sich Vergewaltigungsvorwürfen ausgesetzt, er beleidigte mehrfach Schiedsrichter und schlug einem Fan ins Gesicht. Wegen des Faustschlags wurde der Supertechniker in der kommenden Champions-League-Saison für die ersten drei Spiele gesperrt.

cgn/ww (dpa, sid)