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Zweite Wahlrunde in Mali

15. Dezember 2013

In der ersten Runde der Parlamentswahl in Mali hat keine Partei oder kein Parteienbündnis eine absolute Mehrheit erzielt. Nur 20 Sitze wurden vergeben. Jetzt entscheiden die Bürger über die 127 restlichen Mandate.

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Ein Mann in traditioneller Tracht gibt seine Stimme in einem Wahllokal in Bamako ab (Foto: afp/Getty Images)
Bild: Habibou Kouyate/AFP/Getty Images

In Mali sind rund 6,5 Millionen Wähler zur zweiten Runde der Parlamentswahl aufgerufen. Im ersten Wahlgang vor drei Wochen hatten sich nur 20 der insgesamt 1080 Kandidaten einen der 147 Sitze im Parlament gesichert. Die Wahllokale sind bis 18.00 Uhr (19.00 MEZ) geöffnet. Landesweit sind nach Angaben der Nationalen Wahlkommission rund 6000 Wahlbeobachter im Einsatz, davon 100 von der Europäischen Union. Ein Ergebnis wird bis Ende kommender Woche erwartet.

Die Abstimmung soll das westafrikanische Land wieder auf den Weg der Demokratie bringen. Seit einem Militärputsch im März 2012 gibt es in Mali keine demokratisch legitimierte Regierung mehr. Tuareg-Rebellen und islamistische Gruppen nutzten das Machtvakuum nach dem Sturz des Präsidenten, um vorübergehend den gesamten Norden Malis unter ihre Kontrolle zu bringen. Erst die militärische Intervention Frankreichs im Januar stoppte den Vormarsch der Islamisten nach Süden. Allerdings ist die Sicherheitslage vor allem im Norden noch immer prekär. Immer wieder gibt es Anschläge und Geiselnahmen. Seit September versucht Ibrahim Boubacar Keita als neuer Präsident, das Land aus der Krise zu führen.

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Anschlag auf Blauhelmsoldaten verurteilt

Am Samstag verurteilten die Vereinten Nationen den jüngsten Selbstmordanschlag in der Stadt Kidal, bei dem zwei afrikanische UN-Soldaten getötet wurden. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte, die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Ban rief die Bevölkerung auf, durch ihre Teilnahme an der zweiten Wahlrunde den Friedensprozess des Landes zu unterstützen. Auch der UN-Sicherheitsrat verurteilte den Anschlag und forderte die Regierung auf, die Täter so schnell wie möglich ausfindig zu machen.

Der Attentäter hatte sich nach Angaben der Regierung am Samstag in einem Auto vor einer Bank in Kidal im Nordosten des Landes in die Luft gesprengt. Kidal ist die einzige Stadt in der Region, die noch von den Rebellen kontrolliert wird. Zu dem Anschlag bekannten sich malische Islamisten. Die beiden getöteten Soldaten der UN-Friedenstruppe MINUSMA stammen aus dem Senegal. Mindestens sieben Blauhelm-Soldaten und vier malische Soldaten wurden nach UN-Angaben verwundet. Der französische Präsident Francois Hollande sprach von einer "abscheulichen Tat", die "nicht ohne Folgen bleiben" werde.

kle/wa (afp, dpa)