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Politik

MDP gewinnt Wahl auf den Malediven

7. April 2019

Bei der Parlamentswahl auf den Malediven hat der ehemalige Präsident Mohamed Nasheed seine Partei zum Sieg geführt. Unter der autoritären Regierung hatte Nasheed insgesamt 13 Jahre in Haft gesessen.

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Mohamed Nasheed (Archivbild)
Mohamed Nasheed (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/A. Shurau

Die Partei des aus dem Exil zurückgekehrten Ex-Präsidenten Nasheed hat bei der Parlamentswahl auf den Malediven einen Erdrutschsieg eingefahren. Laut den vorläufigen Ergebnissen gewann Nasheeds Maledivische Demokratische Partei (MDP) eine Zwei-Drittel-Mehrheit in der Volksvertretung. Demnach erhält die Partei wohl 59 der 87 Sitze.

Das endgültige Ergebnis wird erst am 12. April vorliegen, wenn auch die Stimmen der Wähler im Ausland ausgezählt sind. Die Wahlbeteiligung lag bei 80 Prozent.

Eine Wählerin bei der Stimmabgabe
Eine Wählerin bei der StimmabgabeBild: Reuters/D. Liyanawatte

Nasheed war erst vor fünf Monaten in seine Heimat zurückgekehrt, nachdem der bis dahin autoritär regierende Präsident Abdulla Yameen unter dem Eindruck von Geldwäsche- und Unterschlagungsvorwürfen abgewählt worden war.

Der autoritär regierende Abdulla Yameen wurde bereits im Oktober abgewählt (Archivbild)
Der autoritär regierende Abdulla Yameen wurde bereits im Oktober abgewählt (Archivbild)Bild: Imago/Xinhua

Unter Yameens Herrschaft hatte Nasheed 13 Jahre wegen Terrorismusvorwürfen im Gefängnis gesessen. Er hatte im Wahlkampf angekündigt, das Land wieder zu einer parlamentarischen Demokratie zu machen und das 2008 eingeführte Präsidialsystem wieder abzuschaffen.

Präsident Ibrahim Mohamed Solih
Präsident Ibrahim Mohamed SolihBild: Reuters/A. Faheem

Bei der Präsidentschaftswahl im September hatte überraschend der Oppositionskandidat Ibrahim Mohamed Solih mit 58,4 Prozent der Stimmen gewonnen und so Yameen nach fünfjähriger Amtszeit abgelöst. Der bis dahin unbekannte Solih war als Kandidat von Nasheeds MDP ins Rennen gegangen. Der Zusammenschluss oppositioneller Parteien, der Solihs Wahl ermöglicht hatte, ist inzwischen allerdings zerbrochen. Bei der Wahl am Samstag traten sie getrennt voneinander an.

Der von 340.000 überwiegend muslimischen Einwohnern bevölkerten Inselstaat ist ein beliebtes Urlaubsziel wohlhabender Touristen. 

stu/ww (afp, dpa)