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Politik

Peking wünscht USA und Nordkorea Geduld

William Yang
25. Mai 2018

China bedauert Trumps Absage des Treffens mit Kim Jong Un. Es hofft auf konstruktive Zusammenarbeit zwischen den USA und Nordkorea - und eine Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel. William Yang aus Taipeh.

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USA | Außenminister Wang Yi und Pompeo
Bild: Reuters/Y. Gripas

Die offizielle Stellungnahme der chinesischen Regierung unterscheidet sich im Ton von den Kommentaren in den staatlichen chinesischen Medien. Nachdem US-Präsident Donald Trump das Treffen mit Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un abgesagt hat, äußert Chinas Außenamtssprecher die Hoffnung, dass die USA und Nordkorea die bereits erzielten Fortschritte bewahren. Sie sollten "mit Geduld und Wohlwollen" am Ziel der Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel festhalten. Die USA und Nordkorea seien die direkt Beteiligten und ein Gipfeltreffen zwischen zwei Staatsführern sei ausschlaggebend für die Denuklearisierung auf der koreanischen Halbinsel.

Der Sprecher betonte auch, dass Trump sich zu einem Treffen "mit dem Vorsitzenden Kim Jong Un zu einem passenden Zeitpunkt bereit erklärte" habe. Nordkorea habe sich dazu ebenfalls bereit erklärt.

"Nordkorea hat guten Willen gezeigt"

Die staatliche "Global Times" hingegen schreibt, Trump habe nicht von Verschiebung gesprochen, sondern das Treffen ersatzlos gestrichen. Der Kommentator findet es "bemerkenswert", dass die Absage des in Singapur geplanten Treffens mit Kim Jong Un nur wenige Stunden nach der Zerstörung des nordkoreanischen Atomtestgeländes Punggye-ri stattfand. Dadurch habe Nordkorea seinen guten Willen demonstriert, sein Kernwaffenpotential abzubauen. Ein neues Atomtestgelände innerhalb von kurzer Zeit neu aufzubauen, sei praktisch nicht möglich. Trumps Absage sei ein herber Rückschlag für den Friedensprozess auf der koreanischen Halbinsel, schreibt die "Global Times."

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Auch die englischsprachige "China Daily" sieht "die einmalige Chance für dauerhaften Frieden verpasst". Seit Jahrzehnten bemühten sich die Beteiligten, die Feindseligkeiten auf der koreanischen Halbinsel zu beenden und atomar abzurüsten.

"Nach 65 Jahren muss mit etwas diplomatischem Hin und Her gerechnet werden. Alle Parteien müssen in Kontakt bleiben und gemeinsam auf das gleiche Ziel hinarbeiten", schreibt der Kommentator.  Trumps Einladung, Kim könne ihn anrufen und ihm schreiben, falls er es sich anders überlege, sei allerdings "schnoddrig".