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Politik

Pelosi will Weg für Impeachment freimachen

10. Januar 2020

Das Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Trump kommt nicht in die Gänge: Die oppositionellen Demokraten wollen Zeugen anhören, die Republikaner nicht. Doch jetzt gibt die Vorsitzende des Repräsentantenhauses Gas.

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USA Nancy Pelosi
Nancy Pelosi, Speaker of the HouseBild: picture-alliance/AP Photo/J. Scott Applewhite

Nach wochenlangem Gezerre wollen die US-Demokraten die Anklage für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Donald Trump rasch an den Senat weiterleiten. Die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, kündigte an, kommende Woche solle eine Resolution vorgelegt werden, um die Vertreter des Repräsentantenhauses im Amtsenthebungsverfahren zu bestimmen und die Anklagepunkte an den Senat zu übermitteln.

Damit kommt Bewegung in den festgefahrenen Streit zwischen den oppositionellen Demokraten und Trumps Republikanern über den Fortgang des Amtsenthebungsverfahrens - und der Prozess gegen den Präsidenten rückt näher.

Kampagne gegen einen Rivalen?

Das von den Demokraten kontrollierte Repräsentantenhaus hatte Mitte Dezember ein Impeachment gegen Trump beschlossen. Die Opposition wirft Trump Amtsmissbrauch vor, indem er die Ukraine zu Ermittlungen gegen seinen demokratischen Rivalen Joe Biden gedrängt habe, der ihn bei der Präsidentenwahl im November herausfordern könnte. Die Demokraten legen Trump auch eine Behinderung des Kongresses zur Last.

USA Präsident Donald Trump
Sieht sich als Opfer einer "Hexenjagd": US-Präsident Trump (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/S. Loeb

Bislang wurde die Anklage aber nicht an den Senat weitergeleitet, wo das eigentliche Verfahren abgehalten wird. Hintergrund ist ein Streit über die Gestaltung des Prozesses: Die Demokraten fordern, mindestens vier Schlüsselzeugen in der Ukraine-Affäre vorzuladen, unter ihnen Trumps amtierenden Stabschef Mick Mulvaney und den früheren nationalen Sicherheitsberater John Bolton. Sie verlangen auch Einsicht in bislang zurückgehaltene Regierungsdokumente.

Die Republikaner, die im Oberhaus die Mehrheit stellen, sind bislang dagegen. Sie haben die Untersuchung des Repräsentantenhauses zur Ukraine-Affäre scharf kritisiert und wollen das Amtsenthebungsverfahren schnell über die Bühne bringen. Wegen der Mehrheit der Republikaner im Senat gilt eine Amtsenthebung des Präsidenten als nahezu ausgeschlossen. Trump selbst weist alle Vorwürfe zurück und geißelt das Verfahren als parteipolitisch motivierte "Hexenjagd".

jj/pg (dpa, afp)