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Pläne für IOC-Reform vorgestellt

18. November 2014

Das IOC möchte eine neue Olympische Agenda verabschieden und damit die Zukunft der Olympischen Spiele sichern. Die Spiele sollen weniger Kosten verursachen und weniger reglementiert sein.

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IOC-Präsident Thomas Bach bei Pressekonferenz vor Olympischen Ringen (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/epa/Jean-Christophe Bott

Mit grenzübergreifenden Olympischen Spielen und weiteren Reformen will Präsident Thomas Bach das IOC in eine bessere Zukunft führen. Auch ein eigener TV-Kanal gehört zu den 40 Vorschlägen, die das Internationale Olympische Komitee in Lausanne erstmals veröffentlichte. Die IOC-Mitglieder müssen über die "Olympische Agenda 2020" auf der außerordentlichen Vollversammlung am 8. und 9. Dezember in Monte Carlo abstimmen. Bach hofft auf möglichst breite Zustimmung für sein Projekt, mit dem er das IOC zukunftsfähig machen möchte.

Mehr Transparenz, weniger Kosten

Künftig soll auch der sogenannte "Host-City-Vertrag" der Olympischen Spiele veröffentlicht werden. Dieser Gastgebervertrag, der zwischen IOC und Austrichterstadt geschlossen wird, ist das einzige rechtsverbindliche Dokument für die Olympischen Spiele und wird üblicherweise geheim verhandelt. Das IOC stellt zudem potenziellen Bewerberstätten schon vor der eigentlichen Kandidatur Hilfe zur Verfügung. Gleichzeitig spricht es sich für die größtmögliche Nutzung von bereits existierenden Sportstätten aus. Außerdem dürfen Teile der Olympischen Spiele außerhalb der eigentlichen Bewerberstadt, in Ausnahmefällen sogar auch außerhalb des Landes ausgetragen werden. Außerdem darf jede Olympia-Stadt ein oder zwei Sportarten vorschlagen, die dann zusätzlich ins Programm der Spiele aufgenommen werden können.

Das IOC will die Kosten des Berwerbungsverfahrens senken. Dafür soll die Anzahl der notwendigen Präsentationen reduziert werden. Zudem übernimmt das IOC Teile der Reisekosten. Berater der Bewerberstädte müssen sich registrieren und den Ethik-Code des IOC anerkennen. Berlin und Hamburg rechnen für ihre mögliche Bewerbung um die Spiele 2022 derzeit mit Kosten in Höhe von etwa 50 Millionen Euro.

Sport Paralympics 2014 Schlussfeier (Foto: Alexey Kudenko/RIA Novosti )
Die Olympischen Spiele in Sotschi sollen mhr als 50 Milliarden US-Dollar gekostet habenBild: picture-alliance/dpa

Obergrenze bei Sommerspielen sollen 10.500 Athleten sein. Hinzu kommen 5000 Akkreditierungen für Trainer und Betreuer. Die Zahl der Entscheidungen soll 310 nicht überschreiten. Bei Winterspielen soll es zukünftig maximal 2900 Athleten, 2000 Trainer und Betreuer sowie höchstens 100 Entscheidungen geben.

Mehr Frauen und eigener TV-Kanal

Desweiteren strebt das IOC bei den Olympischen Spielen einen Frauenanteil von 50 Prozent an. Es sollen mehr Möglichkeiten der Teilhabe geschaffen werden, explizit wird das Beispiel von gemischten Teamwettbewerben genannt. In der entsprechenden Regel 6 der Olympischen Charta soll explizit Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung verboten werden. Schließlich soll es einen eigenen TV-Kanal für olympische Sportarten geben. Dieser soll als Plattform für Sportler dienen und auch den Bewerberstädten zugänglich gemacht werden.

"Jetzt ist die Zeit für Veränderungen", sagte Bach. "Die Athleten bleiben im Mittelpunkt all dieser 40 Vorschläge", heißt es in dem Strategiepapier. Bach verglich die Empfehlungen mit den Teilen eines Puzzles. Wenn man sie zusammenfüge, entstehe ein Bild des IOC, "das die Einzigartigkeit Olympischer Spiele bewahrt und den Sport in der Gesellschaft stärkt".

asz/to (sid, dpa)