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Plastik aus Pflanzen

18. Januar 2012

Die Grundzutaten für Plastik finden sich auch in Pflanzen. Der Weg von dort zum grünen Kunststoff - oder Bioplastik - führt über technische Methoden, die schon lange bekannt sind.

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(Foto: CC / Rufino Uribe)
ZuckerrohrBild: CC / Rufino Uribe

Bagasse ist ein faseriger, unlöslicher Reststoff und besteht hauptsächlich aus Zellulose und etwa 20 Prozent Lignin - dem Stoff, der Pflanzen verholzen lässt. Nach einer ersten Vorbehandlung lässt sich aus Bagasse ein Kunststoff herstellen, der biologisch abbaubar ist. Das Verfahren ist im Prinzip seit Jahrzehnten bekannt: In einem geschlossenen Bioreaktor werden spezielle Bakterienstämme kultiviert und mit dem Reststoff gefüttert. Durch die Kontrolle der Randbedingungen, zum Beispiel durch einen gezielten Stickstoffmangel, lässt sich erreichen, dass die Bakterien das "Futter" nicht für ihr Wachstum nutzen, sondern es in einfache Zuckermoleküle aufspalten, die dann über weitere Stufen zu Bausteinen für den Biokunststoff Poly-Hydroxyl-Buttersäure (PHB) werden. Dieses polymerisierte Produkt reichert sich in den Bakterien an und kann anschließend durch Zentrifugieren oder mit Lösungsmitteln extrahiert werden. PHB-Kunststoff ist in Reinform jedoch extrem spröde, durch Beimischung weiterer Säuren und anderer Verbesserungen können die Kunststoffeigenschaften inzwischen positiv beeinflusst werden.

Ein Beitrag der Helmholtz-Gemeinschaft
Redaktion: Ranty Islam