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Platini bleibt UEFA-Chef

Stefan Nestler24. März 2015

Der UEFA-Kongress in Wien bestätigt Präsident Michel Platini per Akklamation für seine dritte Amtszeit. DFB-Chef Wolfsgang Niersbach wird Europa künftig im FIFA-Exekutivkomitee vertreten.

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Michel Platini vor dem UEFA-Kongress in Wien. Foto: Reuters
Bild: Reuters/L. Foeger

Michel Platini bleibt bis 2019 Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Der 59-jährige Franzose wurde beim UEFA-Kongress in Wien ohne Gegenkandidat per Akklamation für seine dritte Amtszeit bestätigt. Der frühere Weltklasse-Spieler steht dem Kontinentalverband seit 2007 vor und ist automatisch Vizepräsident des Weltverbands FIFA. "Ich bin stolz, Ihr Mitspieler, der Kapitän dieser erfolgreichen Mannschaft zu sein", sagte Platini, der sich in seiner Dankesrede bemerkenswert lange mit der FIFA beschäftigte: "Ich möchte betonen, dass die FIFA uns am Herzen liegt. Einige versuchen, uns zu spalten, uns gegeneinander auszuspielen und das arrogante Europa zu isolieren - glauben Sie nicht alles, was gesagt wird." Die UEFA sei bereit, "zum Wohle des Fußballs auf der ganzen Welt" mit der FIFA zusammenzuarbeiten. "Wir sind alle optimistische Realisten", sagte Platini.

In seiner Rede zur Eröffnung des UEFA-Kongresses hatte der Verbandspräsident zuvor einen entschiedenen Kampf gegen Nationalismus und Extremismus angemahnt. "Dieses Ziel muss durch eine Verschärfung der Stadionverbote auf europäischer Ebene erreicht werden und, ich wiederhole es, durch die Schaffung einer europäischen Sportpolizei", sagte Platini. "Ich appelliere erneut an die Einsicht der Behörden, um zu verhindern, dass wir eine nicht allzu ferne finstere Vergangenheit, eine Vergangenheit, in der Hooligans und Fanatiker jeglicher Art in bestimmten europäischen Stadien das Sagen hatten, nicht noch einmal erleben müssen." Die UEFA fühle sich in dieser Frage etwas auf sich alleine gestellt, so Platini: "Wir sind weder Gesetzgeber noch Magistrate noch Polizisten. Wir kämpfen allein mit unseren eigenen Mitteln. Mit begrenzten Mitteln."

Blatter lehnt erneut WM-Boykott ab

Platini hatte es abgelehnt, bei der Wahl des FIFA-Präsidenten im Mai gegen den umstrittenen Amtsinhaber Joseph Blatter anzutreten. Der Schweizer vermied es bei seiner Gastrede vor dem UEFA-Kongress, Wahlkampf in eigener Sache zu machen, rief aber zu "Solidarität und Einheit" auf. "Europa ist wichtig, denn von Europa strahlt eine Kraft aus, die alle Konföderationen ebenfalls stärkt", sagte der Schweizer, der für eine fünfte Amtszeit an der Spitze des Weltverbandes kandidiert. Führende UEFA-Funktionäre wie Platini oder auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hatten Blatter aufgefordert zurückzutreten. Gegen Blatter treten der niederländische Verbandschef Michael van Praag, der jordanische Prinz Ali bin Al Hussein und Ex-Weltfußballer Luis Figo aus Portugal an.

In seiner Rede vor den UEFA-Delegierten machte Blatter noch einmal deutlich, dass ein Boykott der WM 2018 in Russland wegen des Ukraine-Konflikts für ihn nicht infrage komme. "Ein Boykott hat noch nie zu einer Lösung beigetragen", sagte Blatter.

Niersbach rückt in die FIFA-Exekutive

DFB-Chef Niersbach rückt wie erwartet ins FIFA-Exekutivkomitee auf. Der 64-Jährige wurde in Wien von den 54 UEFA-Mitgliedsverbänden per Akklamation ohne Gegenkandidat gewählt. Seinen vierjährigen Dienst im höchsten FIFA-Gremium tritt Niersbach am 29. Mai an, er wird dort Nachfolger des früheren DFB-Präsidenten Theo Zwanziger. "Ich sehe es als meine Aufgabe und meinen klaren Auftrag an, in dieser Rolle für die Interessen des deutschen und europäischen Fußballs einzutreten", sagte Niersbach. "Für mich ist und bleibt es eine Gemeinschaftsaufgabe, den Fußball weiterzuentwickeln und zu verändern."

sn/jw (sid/dpa)