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Plattenfirma zieht Marilyn Manson den Stecker

2. Februar 2021

Der Gothic-Musiker, der schon mit seinem Künstlernamen schocken will, sieht sich schweren Anschuldigungen ausgesetzt. Er selbst spricht von "Verzerrungen".

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Der Musiker Marilyn Manson steht auf der Bühne und zeigt mit dem Finger in Richtung Publikum
"Verzerrungen der Realität": Marilyn Manson (Archivbild)Bild: picture alliance/AP Photo/Invision/O. Sweeney

Die Plattenfirma Loma Vista Recording hat die Zusammenarbeit mit dem Rockmusiker Marilyn Manson beendet. Auch dessen jüngstes Album werde nicht weiter vertrieben, teilte das Unternehmen mit. Hintergrund sind Missbrauchsvorwürfe, die mehrere Frauen gegen Manson erheben.

Der 52-Jährige wies die Anschuldigungen als "schreckliche Verzerrungen der Realität zurück. Seine intimen Beziehungen hätten immer auf "völligem Konsens mit gleichgesinnten Partnern" beruht, schrieb Manson auf Instagram.

"Zur Unterwürfigkeit manipuliert"

Die US-Schauspielerin Evan Rachel Wood, die bis 2010 mit dem Musiker liiert war, hatte am Montag erklärt: "Er hat sich mein Vertrauen erschlichen und mich dann jahrelang schrecklich missbraucht. Ich wurde einer Gehirnwäsche unterzogen und zur Unterwürfigkeit manipuliert."

Porträt der Schauspielerin Evan Rachel Woods
"Mein Vertrauen erschlichen": Evan Rachel Wood (Archivbild)Bild: Getty Images/M. Winkelmeyer

Die heute 33-jährige Wood hatte sich bereits 2016 auf Twitter und 2018 vor dem US-Kongress als Opfer sexueller Gewalt bezeichnet, damals aber keine Namen genannt. In einem Kongressausschuss war sie für die Rechte von Missbrauchsopfern eingetreten.

Die Schauspielerin ist aus der Science-Fiction-Serie "Westworld" bekannt. Sie und vier andere Frauen beschuldigen Manson des sexuellen Missbrauchs bis hin zur Vergewaltigung. Er habe körperliche Gewalt ausgeübt, sie manipuliert, zum Drogenkonsum gezwungen und mit dem Tode bedroht.

Schock und Provokation

Schon 2018, nachdem Missbrauchsvorwürfe gegen den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein publik geworden waren, ging eine Anzeige gegen Manson ein. Dabei ging es um mutmaßliche Sexualdelikte im Jahr 2011. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren jedoch später ein.

Manson, der mit bürgerlichem Namen Brian Hugh Warner heißt, setzt in seinen Auftritten auf Schockeffekte und Provokation. Er kleidet sich im sogenannten Gothic-Look und mischt in seine Bühnenshow Elemente von Satanskulten. Sein Künstler-Pseudonym kombinierte er aus dem Vornamen der Hollywood-Legende Marilyn Monroe und dem Nachnamen des Serienmörders Charles Manson.

jj/ww (dpa, afp)