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Politik

Politbarometer: USA kein verlässlicher Partner

18. Mai 2018

"America first" - das mag Donald Trump in seinen Reden verkünden. Für die Bundesbürger gilt das unter seiner Präsidentschaft nicht mehr. Sie schauen bei der Frage nach politischen Partnern eher in Richtung Osten.

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US-Präsident Donald Trump und Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Treffen in Washington am 27. April 2018 (Foto: Reuters/B. Snyder)
Bild: Reuters/B. Snyder

Es ist ein dramatischer Vertrauensverlust: Für 82 Prozent der Deutschen sind die USA unter Präsident Donald Trump nach dem jüngsten ZDF-Politbarometer kein verlässlicher Partner, wenn es um die politische Zusammenarbeit geht. Nur 14 Prozent der Befragten bezeichneten die Vereinigten Staaten in der Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen als zuverlässig.

In AfD die meisten Russland-Versteher 

Wie groß das Vertrauensdefizit ist, zeigt sich beim Vergleich mit Russland und China. So sehen 36 Prozent in Russland einen verlässlichen Partner, für 58 Prozent ist Moskau das nicht. Im Fall von China sind die Meinungen geteilt. Für 43 Prozent der Befragten ist der kommunistische Staat ein zuverlässiger Partner, ebenso viele (43 Prozent) glauben das nicht. Am größten ist das Vertrauen in Russland bei den Anhängern der AfD (61 Prozent). Die Anhänger der Linken sind gespalten, 45 Prozent halten Moskau für verlässlich, 49 Prozent nicht. Überwiegend Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit Russlands gibt es bei den Anhängern von CDU und CSU (61 Prozent), SPD (65 Prozent), FDP (58 Prozent) und Grünen (74 Prozent).

Bundeskanzlerin Angela Merkel, der russische Präsident Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping beim G-20-Gipfel im Juli 2017 in Hamburg (Foto: Reuters/W. Rattay)
Auch wenn die Kanzlerin oft Grund für einen mürrischen Blick Richtung Wladimir Putin haben mag: Für die Deutschen sind der russische Präsident wie auch Chinas Staatschef Xi Jinping eher verlässliche Partner als US-Präsident Donald Trump Bild: Reuters/W. Rattay

Die wirtschaftlichen Strafmaßnahmen, die nach der Annexion der Krim und der Intervention in der Ukraine gegen Russland verhängt wurden, sollten nach Ansicht von 45 Prozent der Deutschen beibehalten werden. 36 Prozent sind dafür, dass die Sanktionen gelockert werden, darunter vor allem die Anhänger von AfD (71 Prozent) und Linke (52 Prozent). Nur 14 Prozent plädieren für eine Verschärfung der Sanktionen.

Zwei Drittel rechnen mit Fortbestehen des Iran-Abkommens 

Nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran rechnen knapp zwei Drittel der Bundesbürger (65 Prozent) damit, dass die Vereinbarung fortgeführt werden kann, 28 Prozent sind skeptisch. Insgesamt 94 Prozent halten ein geschlossenes Auftreten der EU in außenpolitischen Fragen für sehr wichtig oder wichtig. Die Erwartung jedoch ist eine andere: Nur 20 Prozent gehen davon aus, dass die EU nach außen hin in Zukunft geschlossener agieren wird, 26 Prozent rechnen eher mit weniger Geschlossenheit und für 51 Prozent wird sich da nicht viel ändern.

sti/stu (dpa, ZDF)