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Politik direkt Forum vom 01. 05. 2008

8. Mai 2008

"Sind Frauen die geschickteren Politiker?"

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Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem EU-Gipfeltreffen in Brüssel am 14. März 2008 (AP Photo/Yves Logghe)Bild: AP

Informationen zum Thema:

Angela Merkel - "Nettworkerin" für Europa

Angela Merkel ist anders als viele andere Politiker. Sie sagt immer klar und deutlich, was sie wolle, bleibe dabei aber immer diplomatisch. Und damit hat sie maßgeblich zur Überwindung der Krise in der EU beigetragen. Und sie habe erreicht, dass sich die Menschen, besonders die Jugendlichen für Europa begeistern. Dieses Lob kommt vom politischen Gegner, dem SPD-Oberbürgermeister von Aachen: Jürgen Linden. In der Tat ist Angela Merkel eine begnadete "Nettworkerin". Das hilft ihr, bereits im Vorfeld viele Widerstände auszuräumen. Während alle deutschen Kanzler vor ihr im Europäischen Rat Intimfeindschaften hegten, gilt sie unangefochten. Am 1. Mai bekommt sie den Karlspreis verliehen.

Unsere Frage lautet:

"Sind Frauen die geschickteren Politiker?"

Antworten unserer Zuschauer:

A. Hegele, Brasilien:

"Unsere Bundeskanzlerin ist eine gute Diplomatin und macht ihre Arbeit sehr gut!"

Erwin Scholz, Costa Rica:

"Die Politik lebt vom Verkauf.

Angela Merkel obenauf.

Warum's für sie bisher gut lief:

Verdirbt's mit keinem aggressiv.

Geschickt? Muss stets herum probier'n,

will man entsprechend lang regier'n."

Alexander Shpakov, Russland:

"Frauen waren und sind physisch schwächer als Männer. Und während ihrer Entwicklung wurden sie gezwungen zu lernen, Männer und überhaupt Menschen geschickt zu manipulieren. Das ist ihr Vorteil in der Politik."

Olga, Ukraine:

"Ich glaube, eine Generalisierung kann man hier, wie immer, nicht machen. Wie bei Männern kommt es auf individuellen Fähigkeiten an und neben guten Beispielen wie Merkel gibt es auch die schlechten, wie die argentinische Präsidentin, die jetzt von der Bevölkerung eher unbeliebt ist."

Paul A. Stadelmann, Kanada:

"Klar sind Frauen bessere Politiker, weil sie sich nicht als Machos präsentieren müssen.Sachlich arbeiten ist besser als nur in Seilschaften verbunden zu sein."

Martin Burmeister, Venezuela:

"Frauen haben seit jeher eine große Rolle in der Weltgeschichte gespielt, jedoch begreiflicherweise bedeutend weniger als Männer. Die diplomatische Geschicklichkeit des einzelnen Politikers hängt mit seiner Persönlichkeit zusammen und nicht mit dem Geschlecht."

Stephan Pabel, Brasilien:

"Prinzipiell und allgemein kann man sicher sagen, dass Frauen, gewissermaßen naturbedingt, für das Gemeinwohl mehr Verantwortungsgefühl entwickeln als Männer. Daraus lässt sich durchaus berechtigt schlussfolgern, dass sie auch für das Gemeinwohl verantwortungs-bewusstere, also auch bessere Politik machen können."

Helge Weyland Argentinien:

"Es kommt auf die Frau an. Hier in Argentinien haben wir eine verheerende Erfahrung gemacht: Die erste, als Vizepräsidentin an die Regierung gelangt, war strohdumm und unerfahren. Die zweite ist eingebildet und überheblich und reagiert auf jede noch so gutgemeinte Kritik, als wollte man sie umbringen. Ein gefährliches Spiel mit der Presse und Opposition. Nicht alle haben Glück eine Angela Merkel."

Waltraud Maassen, Neuseeland:

"Klar sind sie die geschickteren Politiker. Leider bekommen sie nicht immer die Unterstützung von den männlichen Politikern. Im Gegenteil: Die Messer sind immer gewetzt. Seit 10 Jahren ist Helen Clark im Amt als Premierministerin in Neuseeland. Wer sie persönlich kennen lernt, muss gestehen, sie ist warmherzig, freundlich, ansprechbar, eine charmante Frohnatur. Sie verfügt über ein enormes politisches Wissen, (...) könnte an jeder Universität lehren. Sie trat der neuseeländischen Labourpartei 1971 bei und hat seitdem die politische Leiter von oben und unten kennen gelernt. Sie ist kompromisslos, wenn es um Menschenrechte, ein atomfreies Neuseeland und soziale Ungerechtigkeiten im Lande geht. Nationen brauchen mehr Frauen an der Spitze, (und) die Welt wäre ein besserer Ort für alle (...)!"

Mario Diniz, Brasilien:

"Ich glaube nicht, dass es einen Unterschied zwischen Frauen und Männern in der Politik gibt. In Brasilien sind sowohl Politikerinnen als auch Politiker entweder kompetent und korruptionsfrei oder unfähig und korrupt."

Gerhard Seeger, Philippinen:

"Kann man einfach so sagen, Frauen seien bessere Politiker? Sicher brauchen sie auch mindestens Begabung, Persönlichkeit, Durchsetzungsvermögen. Auch gegen Korruption sind sie nicht gefeit. Auf den Philippinen ist Gloria Arroyo (Präsidentin). Schon lange wird ihr das vorgeworfen, mit dem man (schon ihren Vorgänger, d. Red.) Estrada aus dem Amt jagte. Gewiss würden mehr Frauen in der Politik nichts schaden. Aber nicht nach Glorias Vorbild."

Die Redaktion ‚Politik direkt‘ behält sich das Recht vor, Zuschriften zu kürzen.