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Politik direkt Forum vom 07. 01. 2010

14. Januar 2010

„Sollen Körperscanner eingesetzt werden?"

https://p.dw.com/p/LVRd
Körperscanner am Flughafen AmsterdamBild: DPA

Informationen zum Thema:

Körperscanner - Streit um die Sicherheit

Er hatte sich selbst zur Bombe gemacht. Ein junger Nigerianer wollte den Weihnachtstag 2009 zu einem Schreckenstag machen, ein Flugzeug in den USA zum Absturz bringen. Ein sogenannter Körperscanner hätte das vermutlich verhindern können. Das Gerät kann mit Mikrowellen Passagiere bis auf die nackte Haut durchleuchten. Die Bundesregierung will die Scanner, doch Datenschützer sind dagegen.

Unsere Frage lautet:

„Sollen Körperscanner eingesetzt werden?"

Antworten unserer Zuschauer:

Rodney Myers, USA:

"Das Sicherheitspersonal sollte Körperscanner einsetzen. Trotzdem soll es Alternativen geben, wenn das jemand nicht will; Abtasten etwa oder andere Arten der Durchleuchtung."

Carmen Salvatore Curasi, USA:

„Körperscanner sollen im Kampf gegen den Terrorismus eingesetzt werden. Wenn ein Leben dadurch gerettet wird, ist es der Mühe wert. Es stellt sich aber die Frage, wie viel Maßnahmen noch entwickelt werden, bevor wir feststellen, dass wir uns in einem ewigen Katz- und Mausspiel befinden?“

Helge Weyland, Argentinien:


„Wer dagegen ist, muss abgetastet werden. Dann aber sollte die Auswahl des Kontrolleurs möglich sein,
damit die Angelegenheit Spaß macht!“

Walter Gulielminetti, Spanien:

„Aus Sicherheitsgründen sollten Körperscanner eingesetzt werden.“

Erich Hajek, Thailand:

„Ich wäre dankbar, wenn auf allen Flughäfen in der Welt so schnell wie möglich die neuen Ganzkörperscanner eingesetzt werden. Warum sollte das jemanden stören, der nichts zu verbergen hat? Ich finde die gegenwärtigen Checks mit traditionellen Methoden viel unangenehmer, schikanöser und entwürdigender.“

Mustafa Alani, Irak:

„Wenn die USA diese Kontrollen will, um damit amerikanische Städte gegen Angriffe von Terroristen zu schützen - werden sie dann auch weltweit den Flughäfen bei der Anschaffung dieser kostspieligen Körperscanner helfen?“

Timm Schafer, Kanada:

„Jetzt bekommt jeder Passagier die Chance, sich dem Kampf gegen den Terror anzuschließen, indem er seine privaten Körperteile vom Körper-Scanner kontrollieren lässt. Wird das jemand abhalten, eine Bombe in Körperöffnungen zu verstecken?

Im August letzten Jahres wollte ein Dschihadist mit einer Stange Dynamit in seinem Hintern den saudischen Prinzen in die Luft sprengen. Was kommt als nächstes? Muss sich jeder Passagier nackt ausziehen, seinen Intimbereich untersuchen und sein Gehirn auf negative Gedanken überprüfen lassen? Alle bisherigen Sicherheitsmaßnahmen sind unwirksam und haben nichts mit einer zusätzlichen Sicherheit für Fluggäste zu tun. Es sind kaum verhüllte Versuche, wie weit die Öffentlichkeit einer totalen Kontrolle unterworfen werden kann.

Es wird Zeit, an die Worte Benjamin Franklins zu erinnern: ‚Diejenigen, die ihre Freiheit aufgeben, um ein wenig Sicherheit zu erkaufen, haben beides nicht verdient: weder Freiheit noch Sicherheit’.“

Hannelore Krause, Deutschland:

„Wenn Nacktscanner nicht nur nackt sehen, sondern auch auf Verstecktes reagieren, sollten diese zur Sicherheit von Flugpassagieren schon eingesetzt werden, obwohl es eine 100%ige Garantie auch nicht gibt.“

Erich Prinz, Thailand:

„Ich bin voll und ganz für Ganzkörperscanner. Aber ich finde es sehr traurig, dass man sich für so eine Minderheit von Selbstmördern so diskriminieren lassen muss. Aber Sicherheit geht vor.“

Martin Burmeister, Venezuela:

„Auf jeden Fall, wenn damit eine größere Sicherheit gewährleistet wird und die Passagiere nicht mehr Gürtel aus der Hose und Schuhe ausziehen müssen.“

Erwin Scholz, Costa Rica:

„Abgetastet und "durchscanniert".
Ausgezogen, desinfiziert.
Gehirnabgabe vor dem Flug,
womöglich gar noch Blutentzug?
Saust als Vampir man um die Welt,
kein Terrorist sich aufrecht hält.
Die Sicherheit gewänn noch mehr,
ließ völlig man den Flugverkehr.“

René Junghans, Brasilien:

"Ich bin absolut dagegen, dass Körperscanner eingesetzt werden. Das geht gegen das Recht jedes Bürgers, seine Intimsphäre zu schützen. Ein Einzelfall, wie dieser Nigerianer, darf auf keinen Fall dazu führen, dass die ganze Welt neurotisch wird und jeder jedem misstraut. Bei Milliarden Fluggästen jedes Jahr, war es gerade mal ein einziger Reisender. Es gibt andere Wege, Kontrollen durchzuführen. Hätte der CIA nicht versagt, würde dieser Nigerianer überhaupt nicht an Bord geraten, denn die Geheimdienstler wussten Wochen zuvor, dass der junge Mann schlechte Absichten hatte und gar nichts wurde getan. Also ein totales Versagen. Der nächste Schritt wäre ein totalitäres Weltsystem, wo jeder jeden kontrolliert, wo Big Brother die Kontrolle selbst im Schlafzimmer übernimmt, mittels Superkameras und Satelliten. Nein danke!"

Herbert Fuchs, Finnland:

"Lächerlich wer dagegen ist. Wer kann sich schon der modernen Technik widersetzen, wenn es um die Sicherheit im Flugverkehr geht? Die Passagiere müssen sich vertrauen können, wenn sie ins Flugzeug steigen, dass man alles o.k. gecheckt hat, damit jede Reise sicher über die Bühne geht. Der Körperscanner kann im Notfall viel Leid und Tränen ersparen. Man muss der heutigen unsicheren Weltlage Sorge tragen, um die Sicherheit nicht dem Zufall zu überlassen oder dem Glücksfall."

Harald Schmitz, Brasilien:

"Wenn es denn der Sicherheit wirklich dient: Ja. Persönliche Bedenken habe ich dabei nicht. Nur sollte man sicher sein, dass die Geräte auch geringste Mengen von hochbrisanten Sprengstoffen erkennen."

Gerhard Seeger, Philippinen:

"Lieber nackt gescannt als tot gebombt."

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