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Politik direkt Forum vom 17. 11. 2011

24. November 2011
https://p.dw.com/p/RyJ8

Die Sendung:

Die unterschätzte Gefahr: Tödlicher Terror von rechts erschüttert Deutschland. Atomausstieg 2022 - ein ambitioniertes Ziel. Kann es eingehalten werden? Die Grünen - wieder in der Realität angekommen? Nach dem Umfragehoch liegt die Partei heute wieder bei "Normalwerten". Brandenburg und die Stasi-Vergangenheit - ein schwieriges Thema, das wieder für Streit sorgt.

Reaktionen unserer Zuschauer:

Hannelore Krause, Deutschland

Rechtsextremer Terror: "Erst nach dem Fall der Mauer erfuhr die rechtsextreme Szene, besonders in den neuen Bundesländern, großen Aufschwung. Die NPD kam in einigen neuen Bundesländern über die 5-Prozent-Hürde und zog somit ihren Einzug in die Parlamente. Es wurde zur Kenntnis genommen, deren Observation allerdings etwas vernachlässigt, weil rechtsradikales Gedankengut immer unterschätzt wurde. Man hatte mehr die linke Szene und deren Strategie im Visier. Dass es den Rechtsextremen gelingen konnte, über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren gezielt Morde an Menschen zu verüben, an Deutschen mit Migrationshintergrund, ist schon unfassbar. Durch Schuldzuweisungen werden die Getöteten allerdings auch nicht lebendig. Es muss gehandelt werden, damit sich so etwas nicht noch einmal wiederholt (diese Aussage hatten wir schon einmal). Auf das Thema Integration sollte der Fokus verstärkt gerichtet werden und zwar auf die Gruppen, die irgendwo am Rande der Gesellschaft auf Kosten des Staates ihr Leben fristen. Sich dort eingerichtet haben, die Gewalt verherrlichen, weil sich eh niemand um sie kümmert." Grüne: "Die Grünen hatten ihre Traumnoten nach Fukushima. Eine Hysterie in Sachen sofortiger Abschaltung aller Kernkraftwerke brach über uns herein. Das hatte positive Auswirkungen auf die Wahlen in Baden-Württemberg und sollte auch solche auf den Regierungswechsel in Berlin haben. Aber die Ernüchterung kam schnell. Der Traum platzte, weil sie sich als eine Nein- Sager- Partei entpuppten. Nun sind die Grünen auf dem Politbarometer wieder da angekommen, wo sie einmal waren. Bleibt nur zu hoffen, dass die geplante Energiewende im Jahre 2022 vollzogen werden kann und bei uns nicht das Licht ausgeht."

Gerhard Seeger, Philippinen

„Aus der Atomenergie wollen viele, doch die alternativen Anlagen wollen sie nicht in ihrer Nachbarschaft haben. Bis 2050 ist es noch lange, dann will man soweit sein den Strombedarf größten Teils aus erneuerbaren Quellen erzeugen. Aber was ist mit dem Bedarf/Verbrauch? Hat man voraus berechnet, wieviel Strom 2050 benötigt wird, wenn ja, auf welcher Basis? In der Regel stimmen Prognosen, selbst kurzfristig, meist nicht. Die Wirtschaftssysteme (der Welt) basieren auf Wachstum, auch wächst die Weltbevölkerung stetig. Also wird mehr produziert werden müssen, was mit mehr Rohstoffverbrauch und mehr benötigter Energie einher geht. Der Alleingang eines Landes ist ohnehin nicht gut. Ungefährliche und schadstoffarme Energieerzeugung wird gebraucht, aber kann man die halbe Erde mit Solarzellen, Windrädern usw. bepflastern? Die Wissenschaftler sagen uns, was auch der gesunde Menschenverstand sagen sollte: "Nichts kann unbegrenzt Wachsen". Solange weiter auf Wirtschaftswachstum gesetzt wird, plus wachsender Weltbevölkerung, wird wohl der Ruf nach AKWs wieder kommen, nach 2050 wenn nicht schon früher.
Rechter Terror: Warum ist man so erstaunt, dass es Terror von Rechts gibt? Die Zeichen und Warnungen waren schon lange da, doch es ist - besonders von konservativer Seite - vernachlässigt worden, von Rechts gibt es keine Gefahr, alles Übertreibungen, so hörte man lange Zeit. Nach diesem spektakulären Vorfall letzte Woche geht das nicht mehr. Hoffentlich werden jetzt die nötigen Schritte eingeleitet. Auch Aufklärung, wie so etwas solange "übersehen" werden konnte ist nötig, (…) jetzt zählt nur die richtigen Maßnahmen zu ergreifen - das wird gewiss keine leichte Aufgabe sein.“

Erwin Scholz, Costa Rica

Terror

Rechts-, links-, religionsverrückt,
das Attentat den Narr berückt.
Der Bürger helf mit aus im Feld
der Polizei- und Ordnungswelt.

Sollt wissen ohne Formular,
wer aus auf Mord, ist ein Barbar.
Bei der Abwehr seiner Taten
fehl am Platz langes Beraten.

Eng wird für Täter das Versteck,
wenn Leute rechts und links ums Eck,
mit hierfür nötigem Gespür,
erkennen, wer vor ihrer Tür.

Direkt gefragt, he, wer bist du,
raubt Extremisten ihre Ruh.
Darf nur eins nicht etablieren,
permanentes Denunzieren.

Doch die Augen offen halten,
den Verstand nicht ganz abschalten
und Gemeinheit reduzieren,
sollt sehr wohl interessieren.

Schaut so der Mensch zwanglos sich um,
tut's gut dem Equilibrium.
Möcht siegen mit vereinter Müh
in Wochenfrist bis Sonntag früh.

Phantasterei hier involviert?
Vielleicht. Doch hat man's je probiert?

Atomausstieg

Rein ins Atom und raus aus ihm.
Sowohl als auch ist einfach kühn.
Liebe Sonne, hilf den "Meistern",
wenn sie neu sich jetzt begeistern.

Grüne

Fängt es im Frühling an zu grünen,
wächst im Sommer die Frucht, die Ähre.
Der Herbst sollte der Ernte dienen.
Fehlt Regen, kommt es zur Misere.

Das Grüne verwelkt. Miserabel
endet jetzt die Volkspartei-Fabel.

Stasi-Vergangenheit

Wenn Schnüffler, die einst die Leut malträtiert,
heute die Ehre des Aufklärers ziert,
fehlt es gewaltig am simplen Verstehn.
Gewisse Dinge, die können nicht gehn.






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