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Politik direkt Forum vom 19. 01. 2012

26. Januar 2012
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Die Sendung:

Immer neue Vorwürfe gegen Bundespräsident Wulff, die Kritik gegen das deutsche Staatsoberhaupt wegen seiner Kredit- und Medienaffäre wird immer lauter. Weitere Themen: Friedrich der Große; Dorf in Angst; Urlaub in der Kaserne

Reaktionen unserer Zuschauer:

René Junghans, Brasilien

„Bundespräsident Wulff: Das ist ein Sturm im Wasserglas. Soviel Aufregung um den Präsidenten ist mir ehrlich gesagt völlig unbegreiflich. Das kann man doch nur als kleinkarierte Mentalität einstufen. Es gibt wohl kein anderes Land auf der Welt wo die Menschen sich so gern selbst bejammern und versuchen, ihren eigenen Präsidenten fortlaufend madig zu machen. Das hinterlässt einen furchtbar schlechten Eindruck in der Welt. Ein Land wie Deutschland sollte, wie es auch andere Länder zu tun pflegen, sich darum bemühen, den guten Ruf ihres Präsidenten zu schützen, anstatt ihn durch den Dreck zu ziehen. Ich sehe weiterhin keinen Grund, warum Herr Wulff seines Amtes nicht würdig sein soll. Ganz im Gegenteil, vergleicht man diese Affäre mit den Vorgehensweisen der Präsidenten einiger anderer Länder, die sich die Taschen stopfen, als seien sie Eigentümer der Nation. Ich hoffe nur, Herr Wulff übersteht diese Hetzkampagne, denn so wie man in Deutschland sein Staatsoberhaupt behandelt, wird sich wohl kaum ein anderer Kandidat für das Amt finden, es sei denn der Chefredakteur einer zweifelhaften Tageszeitung, die ihren Umsatz mit Skandalen zu erhöhen versucht.“

Gerhard Seeger, Philippinen

„Friedrich der Große: Nichts gegen die Tugenden Pünktlichkeit, Gewissenhaftigkeit usw, doch auch das traf- wie einige kritische Historiker belegen- nicht so allumfassend und auch nicht auf jeden preußischen Beamten zu. Da ist viel Mythos im Spiel, auch bei den Reformen. Gewiss, die Folter wurde abgeschafft, aber auch die wurde bei bestimmten Fällen doch angewandt, so auch bei der Pressefreiheit. Er (Friedrich) sagte: "Die Gazetten dürfen nicht geniert werden, sollen sie interessant sein", doch gab es noch immer viele Einschränkungen, besonders was ihn und das Königshaus betraf. Auch wurden immer noch- wie beim Vater- Männer gegen ihren Willen in die Armee "gepresst", bei berechtigter Flucht aus dieser, grausam bestraft.“

Hannelore Krause, Deutschland

Bundespräsident: "Der 'Tsunami' in Sachen Bundespräsident ist etwas verrauscht. Aber immer und immer wieder wird gebohrt und gebohrt - bis sich die kleinen Mosaiksteinchen wieder zu einer Geröll-wüste auftürmen. Aber irgendwie ist die Luft raus. Vielleicht sollte man doch einen Schlussstrich ziehen nach dem Motto: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich gänzlich ungeniert. Der Bundespräsident ist zwar auch nicht unbedingt mein Favorit, er hat allerdings unser Land nach außen hin bisher recht würdevoll vertreten. Er ist kein Vollblut-Politiker, den er auch nicht spielen muss, er ist auch kein groß-artiger Rhetoriker. Aber wollen wir doch mal ehrlich sein. Es gab schon etliche Politiker, deren Gebaren auch nicht astrein waren und die ihren Hut auch nicht nehmen wollten. Mein Vorschlag wäre, um das Amt zukünftig von Beschädigungen fernzuhalten, alle für den ersten Mann im Staate in Frage kommenden Personen auf Herz und Nieren zu prüfen - und nicht nur diese, sondern alle Politiker, um ein derartiges Theater im Vorfeld auszuschließen, einer Angelegenheit, die eigentlich nur unser Land etwas angeht und keine weltweite Zur-Schau-Stellung braucht. Allerdings können sich dann weder Parteien noch Medien im Fehlverhalten anderer suhlen. Ob das so gewünscht ist?"

Erwin Scholz, Costa Rica

Präsidenten

Präsidenten können phantasieren,
doch nicht ihren Vorteil anvisieren.
Sie verhunzen sonst des Amtes Würde,
der sie Zierde sollten sein statt Bürde.

Friedrich der Große

Friedrich brachte Preußen die Kartoffel-Knollen.
Stoppte den Hunger. Kann hier ihm Achtung zollen.
Dieser Leistung im Feldbau bei weitem nicht nah
seine Kriege, Flötentöne et cetera.

Dorf in Angst

Nach Europas Richter-Red,
Täter frei jetzt per Dekret,
fehlt der Zugang in ihr Hirn,
könnt es sein, möcht sich hier irrn.

Leere Kasernen

Leere Kasernen,
profitloser Raum?
Beginnt zu lernen.
Der "Kriegs-Kühnen" Traum
rutscht affig vom Baum.




Die Redaktion von ‚Politik direkt’ behält sich das Recht vor, Zuschriften zu kürzen.