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Politik direkt Forum vom 28. 01. 2008

4. Februar 2008

"Soll die Freiheit des Internets beschränkt werden?"

https://p.dw.com/p/D1vd
.Bild: picture-alliance/dpa

Informationen zum Thema:

Intimes im World Wide Web - Wie persönliche Daten im Internet missbraucht werden


Der Zugang zur Welt, Informationen auf Knopfdruck, Kontaktbörse und
Shoppingmall - das Internet. Viele Menschen geben im Netz ihre intimsten Geheimnisse preis, auf Fotos, Videos, in Chats. Und sie glauben, dass diese Informationen später gelöscht werden. Weit gefehlt. Das weltweite Netz ist wie ein Schwamm, der alles aufsagt aber auch wieder abgibt. Die Privatsphäre haben
viele Menschen im Internet schon längst aufgegeben. Oft, ohne es selbst zu wissen und manchmal mit fatalen Folgen; zum Beispiel bei der Jobsuche.

Unsere Frage lautet:

"Soll die Freiheit des Internets beschränkt werden?"

Antworten unserer Zuschauer:

Lee Davis Cornelius, USA:

"Nein. Wir debattieren das Thema gerade in den USA. Unsere Regierung scheint im Rahmen des Kriegs gegen den Terrorismus jeden ausspionieren zu wollen. Die entsprechenden Gesetze, die Präsident Bush fordert, würden es der Regierung erlauben, jeden auszuspionieren, den sie als Gefahr für die nationale Sicherheit ansieht - und zwar ohne richterliche Befugnis. Dieses System ist überhaupt nicht zu kontrollieren – und genau das ist das Problem."

Gerhard Seeger, Philippinen:

"Bei all dem Missbrauch, der im Internet stattfindet, sollten eigentlich einige Beschränkungen gemacht werden (...). Man weiß, dass alles im Netz bleibt. Wer seine sehr privaten Bilder oder gar Kreditkarten u.s.w. nicht sichern kann, soll sie nicht runterladen. Die Verluste im Online-Banking sprechen für sich. Ich tue es nicht und kaufe in Geschäften ein (hilft Arbeitsplätze sichern). Wer nicht entblößt gesehen werden will, soll nicht so in die Öffentlichkeit. Noch gibt‘s Alben und Notizbücher."

Claus Stauffenberg, Australien:

"Informationen im Internet auszufiltern ist sehr problematisch, wenn es überhaupt möglich ist. Die Leute sollten geschützt werden vor kriminellen Unternehmen, die im Internet operieren. Aber der Staat sollte nicht generell den Zugang zu Informationen kontrollieren."

Helge Weyland, Argentinien:

"Da seit sehr vielen Jahren gewarnt wird, keine persönlichen Daten, seien es Kontonummer, Geburtsdaten, Fotos usw. im Internet bekannt zu geben, kann man nur sagen, die Dummheit im Internet bestraft den 'Täter'."

Herbert Fuchs, Finnland:

"Das Internet ist für die gesamte Menschheit der mega-große Müllplatz des 21. Jahrhunderts und man könnte auch leicht auf gut deutsch "Misthaufen" dazu sagen. Ja, in dem Misthaufen findet man auch einzelne schöne Perlen. (Angepriesen als die) große Freiheit bewirkt das Internet das Gegenteil der wirklichen Freiheit, also das Festhalten aller Eingänge und Gedankengänge einzelner Personen. Ich bin der Meinung, dass man wenig bewirkt, wenn man daran arbeitet, Bremsklötze im Internet einzusetzen. Der Geist ist leider aus der Flasche entwichen. Wir alle müssen damit leben, dass jeder Mensch selber entscheidet, was er auf dem Müllplatz ablädt. Der Staat sollte jeden Bürger diese Freiheit des Internets gewähren - ohne Wenn und Aber (...)."

Klaus Dieck, Kolumbien:

"Natürlich muss das Internet frei und unzensiert sein. (Es gilt das) Recht auf freie Information. Wenn man die Spreu vom Weizen trennt, ist das Internet dafür eine gute Basis. Persönliche Daten verschicke ich auch nicht auf einer offenen Ansichtskarte."

Erwin Scholz, Costa Rica:

"Uns're Plapperwelt von heute

aus über's web auf Beute

und das Ergebnis Übelkeit,

tratschen Menschen erdenweit,

oft mit Folgen, kaum vergnüglich.

Vermindern diesbezüglich

erstmals Quatschsucht, hülf womöglich."

Werner Horbaty, Nicaragua:

"(...) Es gibt nur wenige Leute, die wissen, dass ein Passwort von einem geschulten Programmierer kopiert werden kann. Auch ist es ja möglich, dass Mails auf dem schnellen aber langen Weg nach Europa 'abgefangen' werden können. (...) Also, wenn ein Thema als wichtig erscheint oder wenn eine Rückantwort benötigt wird: Mit der Post per Nachnahme an die betreffende Person schicken. Und Rückbestätigung verlangen mit Heimadresse und Firmenname."

Martin Burmeister, Venezuela:

"Leider ist einer Beschränkung der Freiheit im weltweiten Netz kaum möglich. Jeder Internetbenutzer muss sich der Gefahr bewusst sein, die mit der Eingabe persönlicher Daten verbunden sein könnte."

Die Redaktion von ‚Politik direkt‘ behält sich das Recht vor, Zuschriften zu kürzen.