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Politik direkt Forum vom 28. 07. 2011

5. August 2011
https://p.dw.com/p/ReFl

Die Sendung:

Nach dem Hassanschlag in Norwegen: Wie reagiert die deutsche Politik? Lange war die Bundeskanzlerin in der Schuldenkrise als zu zögerlich kritisiert worden. Kann sie sich nun als Retterin Europas fühlen? Die Unerwünschte - wie ein Jüdin 1936 von Olympia ausgeschlossen wurde. Und: Aus der Serie "Deutschland altert": Chemnitz, Altenmetropole Europas.

Reaktionen unserer Zuschauer:

René Junghans, Brasilien:

„Norwegen: Der Anschlag in Norwegen hat gezeigt, dass so eine Gewalttat überall passieren kann, also auch in Deutschland. Ein scheinbar ganz normal wirkender junger Mann flippt plötzlich aus und keiner hat’s vorher gemerkt? Wie viele andere Menschen mögen da in ähnlicher Situation sein? Augen auf und besser auf seine Nachbarn aufpassen! Die Politik sollte auf jeden Fall Vorsorge trage, um interne Kontrollen zu perfektionieren. Schuldenkrise: Ich verstehe nicht, wieso die Bundeskanzlerin sich als Retterin Europas fühlen sollte. Ganz im Gegenteil: Griechenland mag für kurze Zeit gerettet worden sein, aber das deutsche Volk zahlt die Rechnung, indem weniger Geld für Altenpflege Gesundheitsdienst, Sozialdienst, Schulen, Kitas und so viel anderes fehlen wird. Warum denn immer nur anderen Ländern helfen wollen, und dabei die Bedürfnisse des eigenen Volks vergessen?“

Gerhard Seeger, Philippinen:

So abscheulich und grausam dieses Morden war, es darf nicht genutzt werden, weiter auf den Überwachungsstaat zuzusteuern. Das Vorratsspeichern, bei dem Telefon, Internet, Emails etc. überwacht und aufgezeichnet wird, wird wohl kaum solche Verbrechen verhindern. Die so etwas planen, wissen davon und werden sich zu schützen wissen, ganz bestimmt werden sie so etwas nicht am Telefon oder im Internet offen besprechen. Was bleibt wird eine Datenflut von den Normalbürgern sein; was dann damit gemacht wird, kann man nicht genau wissen. Attentate und überhaupt Verschwörungen aller Art gab es schon vor dem Telefon und dem Internet. Gewiss, am Netz geht alles schneller, aber die meisten Experten sind der (…) Meinung, dass diese Vorratsdatenspeicherung solche Terrortaten nicht verhindern kann, aber es schafft einen gläsernen Bürger. Man darf sich fragen, ob dass von so manchen vielleicht gar gewollt ist.“

Erwin Scholz, Costa Rica:


Zu Schuldenkrise:

„Komisch der Gedanke,
eine Bundeskanzlerin
hätt nur zu öffnen eine Schranke
und was grad noch übel,
löste sich auf in Wohlgefallen,
kürzte dem Monster seine Krallen.
Und was verbockt über Jahrzehnte,
ging friedlich jetzt in Rente?
Ein paar Treffen, Reden sollen
Schuldenlast verschwinden lassen?
Hier quasseln, schwer zu fassen,
Hin- und Her- und Nichts-Verwalter
um Kopf und Kragen Land und Leute
als Neugestalter,
auf dem Tisch vor sich den längst
verkohlten Zukunftsbraten.
Das Volk wird auch hier
in trauter, alter Kür,
gemeinsam und vereint,
durch den Sumpf
menschlicher Narrentaten waten.“

Zu Altenprobleme:

„Es ist ein Fakt,
wird heut recht alt,
wo ehedem man längst
schon tot und kalt
unter der Erde.
Nicht nur in Chemnitz,
überall.
Länger leben,
ungern sterben,
der Alte wird zum Fall.
Ein Verderben?
Nicht für die Erben.
Auch die gibt's mal
in Reih und Glied
am Friedhofs-Wall.
Kaum noch Junge,
die bezahlen,
klickt's von der Zunge
der Staatenlenker
und Unheil-Denker.
Der Rentenberg
phänomenal.
Wär es irgendwie
nicht auch genial,
ihn zu erklimmen
und zu bepflanzen
und abzupflücken
und so sich befreien
vom fixiert sein
auf Krücken?“


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