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Politkarriere und Privatleben

Susanne Henn16. November 2007

Nach dem Rücktritt Franz Münteferings, der Scheidung im Hause Sarkozy und Gerüchten über ein Attentat auf die schwedische First Lady fragen wir: Wieviel Privatsphäre brauchen Politiker?

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Ehe kaputt. Nicolas Sarkozy ist der erste amtierende Präsident, der sich in Frankreich scheiden ließ.Bild: AP

Viele Deutsche zeigten in dieser Woche Verständnis für die Entscheidung von Vizekanzler und Arbeitsminister Franz Müntefering, der am 13. November seinen Rücktritt angekündigt hatte. Er wolle sich um seine schwerkranke Frau kümmern, begründete Müntefering den Rückzug ins Familienleben. Die Familie als Priorität – zumindest für Müntefering ließ sich das nicht mit seinen politischen Aufgaben verbinden:

"Die Entscheidung ist deshalb, dass ich das Amt des Ministers aufgebe und mich der Aufgabe zuwende, die jetzt meine wichtigste ist."

Glückliche Familie - beliebte Politiker?

In Schweden übernahm im letzten Herbst nach Jahren sozialdemokratischer Herrschaft eine bürgerliche Regierung das Ruder. Der neue Mann an der Spitze, Fredrik Reinfeldt, sorgte für einige Überraschungen. Der Konservative präsentiert sich mit seiner so genannten moderaten Partei als "Freund der kleinen Leute" – eher ein sozialdemokratischer Ansatz. Außerdem gewähren er und seine Ehefrau Filippa auf in Schweden ungewohnte Weise großzügige Einblicke in ihr Privatleben. Das hat auch Nachteile: Diese Woche machte ein Geisteskranker Schlagzeilen, der offenbar Pläne hatte, die First Lady umzubringen. Trotzdem nutzen die Reinfeldts ihr Privatleben für Publicity. Anne Rentzsch von Radio Schweden berichtet.

Regieren ohne Cécilia

Der französische Präsident Nicolas Sarkozysteht mittlerweile ohne Ehefrau und heile Familie im Rampenlicht. In Frankreich gab es in diesem Jahr eine Premiere: zum ersten Mal hat sich ein Staatspräsident während seiner Amtszeit scheiden lassen. Vor einem Monat, am 18. Oktober machte Nicolas Sarkozy das Ende seiner Ehe offiziell. Wirklich überraschend kam die Nachricht für die Franzosen nicht. Dazu Einschätzungen von Ulrike Sachweh von Radio France Internationale.

Neue Liebe? Die Boulevardpresse freut sich

Wie ist der Umgang der Medien mit dem Privatleben der Politiker? Innerhalb der EU gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. In Osteuropa, Tschechien zum Beispiel, hat sich nach der Wende 1989 einiges getan: Die neu entstandene Pressefreiheit hat die Medienwelt schnell und tiefgreifend verändert. Frühere Tabus gab es auf einmal nicht mehr und gerade auch das Privatleben von Politikern stößt auf großes Interesse, berichtet Jitka Mladkova von Radio Prag.

Mit Babybauch im Europaparlament

Eheschließungen, Scheidungen, Patchworkfamilien und berufstätige Mütter. All das gibt es auch im Europaparlament - mal mehr, mal weniger öffentlich. Silvana Koch-Mehrin, die wohl bekannteste deutsche Europa-Abgeordnete gehört eher zur der Sorte "öffentlich". Die liberale Politikerin ist blond, schön und im Moment hochschwanger. Nach einer Fehlgeburt Anfang dieses Jahres erwartet sie nun ihr drittes Kind. Wer Kinder und Beruf vereinbaren will, der habe halt keine Freizeit, sagt sie. Ruth Reichstein hat Silvana Koch-Mehrin in Brüssel besucht...