1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Polizei greift bei Demo in Pretoria durch

24. Februar 2017

Wasserwerfer, Tränengas, Gummigeschosse: Die Polizei ist in Pretoria gegen Demonstranten vorgegangen. Sie demonstrierten gegen Einwanderer aus anderen afrikanischen Ländern.

https://p.dw.com/p/2YCBa
Südafrika Pretoria Unruhen wegen Migranten (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images

Die Polizei versuchte die Demonstration von Einwanderungsgegnern in der südafrikanische Hauptstadt Pretoria aufzulösen, an der sich rund 500 Menschen beteiligten, berichteten Reporter der Nachrichtenagentur AFP. Der Demonstrationszug war auf dem Weg zum Innenministerium. Zahlreiche Händler hatten ihre Läden verbarrikadiert. Die Polizei versuchte Demonstranten von Gegendemonstrationen fernzuhalten, die sich am Rande zusammengefunden hatten, um gegen die zunehmende Gewalt gegenüber Ausländern zu protestieren.

Der Zorn der Demonstranten richtet sich gegen Einwanderer vor allem aus anderen afrikanischen Staaten, denen Drogenhandel und Zuhälterei vorgeworfen wird. Zudem legen die aufgebrachten Südafrikaner Einwandern zur Last, ihnen Arbeitsplätze wegzunehmen. Die Arbeitslosenquote liegt in Südafrika derzeit bei 26 Prozent.

Zuwanderer sind nützlich

Präsident Jacob Zuma erklärte, es habe "Gewaltandrohungen, Einschüchterungsversuche und Zerstörungen von Eigentum" gegeben. Er rief die Bürger Südafrikas und die Ausländer zur Zurückhaltung auf. In einer Mitteilung des Präsidenten heißt es weiter, Südafrikaner sollten Nicht-Südafrikaner nicht für alle Straftaten verantwortlich machen. "Viele Bürger aus anderen Ländern, die in Südafrika leben, sind gesetzestreu und tragen positiv zur Entwicklung der Wirtschaft bei", sagte Zuma. Weiter sagte er, Südafrikaner seien nicht fremdenfeindlich. Er rief alle dazu auf, zusammen gegen die hohe Kriminalität des Landes zu bekämpfen.

In seiner Stellungnahme beklagt Zuma zudem, dass Firmen illegale Einwanderer beschäftigten und dass diese Praxis gestoppt werden solle. Das Amt für Ausländerangelegenheiten werde zunehmend dagegen vorgehen, da diese Praxis gefährlich sei und Einheimische und Ausländer gegeneinander aufhetze.

Probleme mit illegaler Einwanderung

In der vergangenen Woche wurden in Atteridgeville bei Pretoria 20 Läden angegriffen, in Rosettenville bei Johannesburg zwölf Häuser. In den vergangenen Jahren gab es in Südafrika immer wieder ausländerfeindliche Gewaltausbrüche. Da vor allem Nigerianer betroffen sind, zeigte sich die Regierung in Abuja am Mittwoch "äußerst besorgt" und forderte den Schutz ihrer Landsleute. Betroffen sind aber auch Einwanderer aus Staaten wie Simbabwe, Somalia und Pakistan.

2015 starben mindestens sechs Menschen bei fremdenfeindlichen Angriffen und Plünderungen in Johannesburg und Durban. Die schlimmste Welle fremdenfeindlicher Gewalt gab es im Jahr 2008 mit mehr als 60 Toten.

pab/mak (afp, rtr)