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'Spanien gekrönt'

30. Juni 2008

Eine starke Mannschaft, ein brillanter Torjäger – Spanien hat die EM verdienterweise gewonnen, meint die europäische Presse. Und mancher freut sich besonders, dass Deutschland nicht gewonnen hat.

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Bild: DW

Überschwänglich kommentierte die spanische Presse den EM-Triumph ihrer Fußball-Nationalmannschaft durch das 1:0 im Finale in Wien gegen Deutschland. So schreibt Marca:

"Könige von Europa! Spanien regiert den europäischen Fußball nach 44 Jahren wieder und dank eines Tores von Torres – es hätten auch vier sein können."

Fußballspieler (Quelle: AP)
Die geschlagene deutsche MannschaftBild: AP

AS titelt:

"Campeones! Spanien verführt Europa! Es war herrlich, gerecht und notwendig. Gracias, Nino (Torres), Du bist bereits Geschichte!"

Und El Mundo Deportivo schreibt:

"Spanien erobert Europa! Campeones! Die Mannschaft krönte sich in Wien. Das historische Tor von Torres leitet eine neue Etappe des spanischen Fußballs ein. Spanien tritt in den Klub der Großen Europas ein. Fernando brachte die Türme zum fallen."

Auch die französische Presse lobt die Leistung der spanischen Fußball-Spieler. L'Equipe zum Beispiel schreibt:

"Spanien gekrönt. Nach einem fehlerlosen Parcours und mit dem besten Angriff hat Spanien die Krönung geschafft, ohne jemals seinen Stil verleugnet zu haben. Das ist die Mannschaft, die den besten Fußball seit langem spielt. Deutschlands bestes Argument war es, Deutschland zu sein, aber das hat nicht gereicht."

Le Parisien spricht sogar von einer "spanischen Lehrstunde".

Und Liberation schreibt:

"Die Spanier brauchten 20 Minuten, um ins Spiel zu kommen. Dann haben sie sich auf Kosten einer deutschen Mannschaft amüsiert, die an diesem Abend nichts in die Waagschale zu werfen hatte."

Die italienische Gazzetta dello Sport kritisiert die deutsche Mannschaft:

"Die Deutschen sind zwar sowohl vom physischen als auch vom technischen Standpunkt stärker. Die Wahrheit ist aber, dass sie niemals wirklich konkrete Chancen aufgebaut und ausgenutzt haben."

La Repubblica meint sogar, dass Spanien nicht hoch genug gewonnen hat.

"Unfair ist nur das Ergebnis: 1:0. Spanien hätte mehr verdient, vor allem wenn man das schwache Deutschland berücksichtig.

Im EM-Gastgeberland Österreich schreibt Die Presse:

"Die Eroberung Europas ist nicht nur der gefinkelten Taktik von Trainer Aragones zu verdanken, sondern resultiert auch aus der Einheit, die Stars wie Torres, Xavi, Fabregas, Iniesta, Villa oder Casillas während des Turniers bildeten."

Kein gutes Haar lässt der Schweizer Blick an der Leistung der deutschen Auswahl:

"Tooooorres schießt deutsche Ballermänner ab. Das attraktive 'Tiqui-Taca'-Spiel der Iberer besiegte somit den deutschen Rumpelfußball. Ole."

Frau (Quelle: AP)
Nach dem Sieg: Spanien triumphiertBild: AP

Gänzlich anders wird das EM-Finale in der Türkei bewertet. Mit den Spaniern hat irgendwie auch die Türkei gewonnen, kommentiert Hürriyet:

"Die Rückkehr der Matadore. Der Trainer von Fenerbahce ist Europameister."

Auch Maraton hat die türkische Niederlage gegen Deutschland noch nicht ganz verkraftet:

"Die Spanier haben gespielt, die Deutschen haben zugeschaut. Dieses Finale hätte, wenn das Spielerische betrachtet wird, gerechterweise zwischen der Türkei und Spanien gespielt werden müssen. Fatih Terim und seine Jungs sollten mal nachdenken, welche Chance sie verpasst haben."

Und für Türkspor sind die Spanier so gut wie die Türken:

"Die spanischen Stiere freuen sich unbändig. Sie waren die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen. Sie haben gegen Deutschland überlegen gespielt wie die Türken."

In der Niederlanden freut sich Volksgrant darüber, dass die Deutschen verloren haben:

"Die gesamte spanische Mannschaft ist der Star. Der europäische Fußballtitel geht verdient an das Team, das im Finale mit 1:0 gegen Deutschland gewinnt. Wer sagt eigentlich, dass Fußball ein Spiel ist, bei dem die Deutschen am Ende immer gewinnen?"

England schaut besonders auf den spanischen Final-Torschützen Fernando Torre, der Torjäger beim FC Liverpool ist. The Independent schreibt:

"Ein Geistesblitz von Torres besiegt das müde Deutschland. Einmal angezogen, einmal die Richtung verändert und dann den Ball über Jens Lehmann gehoben. Ein brillanter Moment des Liverpool-Stürmers genügte Spanien, um das uninspirierte Team von Bundestrainer Joachim Löw zu schlagen."