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Hilfe für zerstörte Kulturschätze

28. Februar 2015

Es sind unschätzbar wertvolle Kulturgüter, die die IS-Terrormiliz im Nordirak zerstört hat. Die Berliner Museen wollen helfen zu retten, was zu retten ist.

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Hermann Parzinger

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin will die Kulturgüter im Irak schützen. "Wir müssen Hilfe zur Selbsthilfe anbieten", sagte Stiftungspräsident Hermann Parzinger der Nachrichtenagentur dpa. Schon jetzt ermögliche das Vorderasiatische Museum in Berlin Restauratoren aus Krisengebieten, besondere Restaurationstechniken zu erlernen. Geplant seien zudem Programme, die das Know-how vermitteln sollen. "Wir haben eine Verantwortung gegenüber unseren Kollegen in Syrien und dem Irak", sagte Parzinger.

Die IS-Terrormiliz hatte im Norden des Irak einzigartige Kulturgüter aus altorientalischer Zeit zerstört und damit internationale Proteste ausgelöst. Parzinger unterstützte die Forderung von Unesco-Chefin Irina Bokova nach einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates. "Der Schutz der bedrohten Kulturgüter und Welterbestätten muss endlich auf die Agenda der Tagespolitik", sagte er.

Internationaler Fonds soll bei Finanzierung helfen

Zugleich schlug er vor, einen internationalen Fonds zu schaffen, um die notwendigen Restaurierungsarbeiten zu finanzieren. Syrien und der Irak bräuchten jetzt die Solidarität der Weltgemeinschaft. "Wir sind gefordert, darüber aufzuklären, was zerstört wurde und was bedroht ist - und was getan werden kann, um solche Zerstörungen zu verhindern."

Die IS-Extremisten hatten in einem Internetvideo gezeigt, wie ihre Anhänger im Museum der Stadt Mossul und an der Grabungsstätte Ninive bedeutende Bildwerke aus der Antike zertrümmern. Auch Quellen vor Ort berichteten von dem Vandalismus. Zu den zerstörten Kunstschätzen gehört etwa eine assyrische Türhüterfigur, die mehr als 2600 Jahre alt ist und als Ikone der altorientalischen Bildkunst gilt.

ab/cw (dpa)