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Raumfrachter Cygnus gestartet

10. Januar 2014

Endlich hat es geklappt: Rund drei Wochen später als ursprünglich geplant ist der private Raumfrachter Cygnus zur Raumstation ISS aufgebrochen. An Bord sind 1200 Kilogramm Nachschub. Am Sonntag soll er andocken.

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Privater Raumfrachter Cygnus auf einer Antares-Rakete (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images/NASA

An Bord einer Antares-Rakete sei der unbemannte Frachter vom Weltraumbahnhof der Wallops Flight Facility im US-Bundesstaat Virginia gestartet, teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA mit. Kurz darauf habe sich Cygnus von der Rakete gelöst und werde nun am Sonntag an der Internationalen Raumstation (ISS) erwartet. Der Frachter transportiert rund 1200 Kilogramm Nachschub und Material für wissenschaftliche Experimente. Es ist bereits die fünfte Mission eines privaten Frachtschiffes zur Internationalen Raumstation.

Ursprünglich hatte der Frachter bereits Mitte Dezember starten sollen. Dann war jedoch eine Kühlpumpe an der ISS kaputt gegangen und musste repariert werden - und der Raumfrachter blieb am Boden. Als es dann am Dienstag endlich losgehen sollte, war es zu kalt, und aus dem Start wurde wieder nichts. Einen Tag später musste ein weiterer Startversuch wegen zu hoher Weltraumstrahlung abgesagt werden.

ISS bis 2024

Kurz zuvor hatten die USA die Nutzung der Internationalen Raumstation um vier Jahre bis 2024 verlängert. Dies sei "ein großes Geschenk" der US-Regierung, sagte der für die bemannte Raumfahrt zuständige NASA-Manager William Gerstenmaier. An der Raumstation, die etwa 350 Kilometer über der Erde kreist, beteiligen sich 16 Staaten, darunter auch Deutschland. Partnerbehörden der NASA sind die Raumfahrtbehörden Russlands, Kanadas, Europas und Japans.

Gerstenmaier erklärte, die Verlängerung solle bis "mindestens 2024" gehen. Technisch gesehen sei die ISS sogar bis 2028 einsatzfähig. Die Kosten für den Betrieb der ISS belaufen sich nach Angaben der NASA auf etwa drei Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) pro Jahr. Der US-Kongress hat das NASA-Budget bereits bis 2020 bewilligt.

NASA-Sprecher David Weaver sagte, es sei bereits die zweite ISS-Verlängerung in der Amtszeit von US-Präsident Barack Obama. Er verwies auf den großen wissenschaftlichen Nutzen der ISS, der nun weiter ausgeschöpft werden könne.

Frohe Botschaft für private Raumfahrt

Nach Ansicht Gerstenmaiers ist die verlängerte Nutzung der ISS auch für die private Raumfahrt eine gute Nachricht. Die NASA hatte 2011 ihr Shuttle-Programm eingestellt und verfügt damit nicht mehr über eine eigene Weltraumflotte. Wegen der hohen Kosten setzt die US-Regierung seitdem verstärkt auf private Anbieter. Derzeit bieten zwei US-Firmen - SpaceX und Orbital Sciences - Flüge mit Nachschub für die ISS an. Orbital Sciences betreibt den Transporter Cygnus.

kle/qu (dpa, afp, rtre)