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Privatisieren die USA ihre Kriege?

28. September 2010

US-Soldaten überlassen Söldnern das Feld +++ Die Bilanz von Lulas Sozialpolitik +++Rodolfo Walshs Werke bei der Buchmesse

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Privates US-Sicherheitsunternehmen im Irak, Foto: ap
Immer mehr private Unternehmen sorgen im Irak für die SicherheitBild: AP

In Afghanistan und im Irak sind in den vergangenen Monaten erstmals mehr US-Söldner und Zivilangestellte von Sicherheitsfirmen getötet worden als US-Soldaten. Nach Angaben des amerikanischen Arbeitsministeriums starben zwischen Januar und Juni auf den beiden Kriegsschauplätzen mehr als 250 Zivilisten, angestellt bei Vertragsfirmen des amerikanischen Verteidigungsministeriums. Im gleichen Zeitraum kamen 235 US-Soldaten ums Leben. Nach dem Abzug der US-Kampfeinheiten aus dem Irak sprechen Pentagon-Experten von einer rapide zunehmenden Privatisierung der amerikanischen Kriegsführung. Da Irakis noch nicht selbst für ihre Sicherheit sorgen können, heiße die Devise nun: US-Soldaten raus, Söldner rein: Insgesamt stehen den zurzeit 150.000 US-Soldaten im Irak und in Afghanistan 200.000 amerikanische Privatsoldaten und sogenannte Sicherheitsexperten gegenüber.

Brasilien: Das Ende der Armut?

Am Sonntag (03.10.2010) wählt Brasilien einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin. Amtsinhaber Lula da Silva darf laut Verfassung nicht ein drittes Mal kandidieren. Fokus Amerika zieht in dieser Woche Bilanz: Wo steht Brasilien heute nach acht Jahren Lula und wohin hat der einstige Metallarbeiter und Gewerkschaftsführer das Land gesteuert? Der Schlüssel zum Erfolg von Präsident Lula waren seine Erfolge bei der Bekämpfung der Armut und der Verringerung der extremen sozialen Ungleichheiten. Besonders das Sozialprogramm "Bolsa familia", mit dem mittlerweile 40 Millionen Brasilianer ihr Überleben sichern, ist ein Garant dafür, dass vor allem die Menschen im armen Nordosten des Landes Lula - und jetzt seine Kandidatin Dilma Rousseff - wählen wollen. Ob die Programme wirklich die Armut überwinden oder nur alimentieren, ist allerdings umstritten.

Die Werke von Rodolfo Walsh in Frankfurt

Der Name Rodolfo Walsh steht in Lateinamerika spätestens seit dem 24. März 1977 für Mut und Moral. An diesem Tag, dem ersten Jahrestag des Putsches, publizierte der Enkel irischer Einwanderer, geboren 1927 in einfachsten Verhältnissen, seinen "Offenen Brief eines Schriftstellers an die Militärjunta". Bis heute ist diese Anklageschrift Lektüre an Oberschulen und Universitäten in Argentinien. Sie kostete den Verfasser das Leben - am Tag darauf wurde er von den Militärs verhaftet. Seine Werke sind bis heute Longseller geblieben. Erstmals erscheinen sie jetzt auf Deutsch und werden in der ersten Oktoberwoche in Frankfurt anlässlich des argentinischen Gastland-Auftritts bei der Buchmesse vorgestellt.

Redaktion: Ina Rottscheidt

Braslien im Wahlkampf, Foto: ap
Braslien im WahlkampfBild: AP