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Proteste zum Papstbesuch in Spanien geplant

10. August 2011

Der Weltjugendtag in Madrid steht vor der Tür. Auch der Papst hat sich angekündigt. Spanien gibt trotz seines Sparkurses viel Geld für das Spektakel aus. Unter die Vorfreude mischen sich deshalb auch kritische Stimmen.

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Weltjugendtag, viele Menschen mit Fahnen (Foto: ap)
Am 16. August beginnt in Madrid der WeltjugendtagBild: AP

In Madrid findet vom 16. bis zum 21. August der Weltjugendtag 2011 (WJT) statt. Zu der katholischen Veranstaltung erwartet die spanische Hauptstadt etwa 1,5 Millionen Besucher. Auch Papst Benedikt XVI. will am 18. August nach Spanien reisen. Seine Teilnahme ruft nicht nur große Euphorie im Land hervor, sondern auch viel Kritik. Während die einen ihm zu Ehren sogar Toilettenpapier in den Vatikan-Farben entwerfen wollen, rufen andere Gruppen Demos gegen seinen Besuch auf.

Streikaufrufe und Proteste

Teilnehmer des Weltjugendtages 2005 (Foto: dpa)
In Madrid werden zum WJT 1,5 Millionen Besucher erwartetBild: dpa

Bereits am Montag (08.08.2011) forderten spanische Gewerkschaften ihre Mitglieder für den 18. und für den 26. August zu einem ganztätigen Streik in allen spanischen Flughäfen auf. Die Gewerkschaft UGT hatte zudem auch an die Mitarbeiter der Madrider Metro appelliert ihre Arbeit während dieser Zeit niederzulegen. Diverse Splittergruppen spanischer Protestbewegungen haben für den 17. August im Madrider Zentrum zu einer Massendemonstration aufgerufen.

Die Gewerkschafter stören sich an den hohen Kosten, die dieser Papstbesuch verursacht. Für die viertägige Visite des katholischen Oberhaupts liegen diese nach Medienberichten zwischen 55 und 62 Millionen Euro. Grund dafür sind die hohen Sicherheitsvorkehrungen, die während eines Papsbesuch gelten. Vor dem Hintergrund des strengen Sparkurses der spanischen Regierung seien diese Kosten nicht akzeptabel, begründen die Initiatoren der Demonstrationen.

WJT-Geschäftsführer Yago de la Cierva weist die Kritik der Protestbewegung zurück. Der WJT stelle keine finanzielle Belastung für den spanischen Steuerzahler dar, da er sich durch Spendengelder und private Sponsoren praktisch selbst finanziere, erklärte de la Cierva. Zudem werde die Veranstaltung, an der Katholiken aus der ganzen Welt teilnehmen wollten, der Stadt beträchtliche Einkünfte bescheren, meinte de la Cierva.

Streik und Demos verboten

Benedikt XVI (Foto: ap)
Die Sicherheitsvorkehrungen für Benedikt XVI. seien zu teuer, behaupten KritikerBild: AP

Die spanische Regierung hat inzwischen Demonstrationen gegen den Papstbesuch verboten, um mögliche Konflikte zwischen Teilnehmern des Weltjugendtags und Papstkritikern zu verhindern.

Trotz des Demonstrationsverbots wollen einige spanische Protestbewegungen an einer geplanten Kundgebung unmittelbar vor dem Papstbesuch in Madrid festhalten. Die von den Behörden vorgebrachten Einwände seien "lächerlich", sagte Luis Vega, Präsident der Madrider Vereinigung von Atheisten und Freidenkern (AMAL), am Mittwoch einem spanischen Radiosender. "Wir wollen weder provozieren, noch sind wir gewalttätig", erklärte Vega.

Autorin: Milena Furman (kna, dpa, afpd)
Redaktion: Martin Schrader