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Putschistenführer kündigt Wahlen an

30. März 2012

Der internationale Druck auf die Putschisten in Mali zeigt offensichtlich Wirkung. Deren Führer Sanogo will nach eigenen Angaben Wahlen in dem westafrikanischen Land abhalten lassen. Doch wann?

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Amadou Sanogo (Foto: Reuters)
Amadou SanogoBild: Reuters

Der Führer der Putschisten in Mali, Hauptmann Amadou Haya Sanogo (im Bild links), hat Wahlen und eine "schnelle Normalisierung" in dem westafrikanischen Land in Aussicht gestellt. Einen Zeitplan dafür nannte er allerdings nicht. Zugleich bat Sanogo um ausländische Unterstützung im Kampf gegen Tuarag-Rebellen im Norden von Mali. "Die Rebellen greifen weiter unser Land an und terrorisieren unser Volk", sagte Sanogo. "Die Lage ist jetzt kritisch und unsere Armee benötigt Unterstützung von Malis Freunden, um die Zivilgesellschaft und Malis territoriale Integrität zu schützen."

Den Sturz des rechtmäßigen Staatspräsidenten Amadou Toumani Touré am Mittwoch vergangener Woche hatte das Militär damit begründet, dass der Staatschef nicht in der Lage gewesen sei, die Rebellion der Tuareg niederzuschlagen.

ECOWAS setzt Ultimatum

Um den Druck auf die Putschisten zu erhöhen, hatten Malis Nachbarstaaten mit der Schließung der Landesgrenzen gedroht. Das regionale Staatenbündnis ECOWAS setzte den Putschisten ein Ultimatum, das am Montag ausläuft. Bis dahin müssten die Verfassung und die gestürzte Regierung wieder eingesetzt sein, hieß es.

Die Staaten der westafrikanischen Gemeinschaft ECOWAS prüfen auch das Einfrieren von Konten bei der regionalen Zentralbank und Reiseverbote für Mitglieder der Junta. Vor Banken in der Hauptstadt Bamako bildeten sich lange Schlagen von Kunden, die ihr Geld abheben wollten. Womöglich würden auch Seehäfen für Frachtschiffe gesperrt, die Waren für Mali an Bord hätten, teilte das ECOWAS-Bündnis weiter mit. Ausgenommen würden nur Lieferungen humanitärer Güter. Das Land hat keinen direkten Zugang zum Meer.

Ein Vermittlungsversuch der ECOWAS war am Donnerstag gescheitert. Mehrere Präsidenten aus der Region waren per Flugzeug unterwegs nach Bamako, als sie wegen einer Demonstration auf der Landepiste umkehren und in die Elfenbeinküste zurückfliegen mussten.

wa/uh (dapd, afp, epd, dpa)