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Rabenschwarze Bilanz bei Boeing

14. Januar 2020

Das Flugverbot für das Unglücksmodell 737 Max verdirbt dem US-Luftfahrtriesen Boeing 2019 das Geschäft. Das Unternehmen bekam so wenige Aufträge wie seit Jahrzehnten nicht. Von der Schwäche profitiert Konkurrent Airbus.

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Boeing 737 MAX
Boeing Montagehalle in Renton (US-Bundesstaat Washington)Bild: picture-alliance/dpa/AP/T. S. Warren

Wie der US-Flugzeugbauer bekanntgab, erhielt er nach Abzug der Stornierungen im vergangenen Jahr lediglich 54 Neuaufträge. Das waren so wenige wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Hingegen kam der europäische Erzrivale Airbus 2019 netto auf 768 Bestellungen.

Auch bei den Auslieferungen musste Boeing mächtig Federn lassen. Hier gab es einen Einbruch von 53 Prozent auf 380 Maschinen. Airbus lieferte dagegen mit 863 Flugzeugen so viele aus wie nie zuvor und setzte sich damit wieder an die weltweite Branchenspitze.

Die nach zwei verheerenden Abstürzen weltweit mit Flugverboten belegte Baureihe Boeing 737 Max bleibt das Sorgenkind des US-Luftfahrtriesen. Der frühere Boeing-Bestseller ist seit März aus dem Verkehr gezogen, nachdem bei den Abstürzen in Indonesien und Äthiopien innerhalb von fünf Monaten 346 Menschen ums Leben kamen. Ob und wann die Maschinen wieder abheben dürfen, ist unklar. Das Unternehmen steht im Verdacht, die Flugzeuge überstürzt auf den Markt gebracht und die Sicherheit vernachlässigt zu haben. Der Konzern bestreitet dies zwar, hat aber Pannen eingeräumt.

Im Jahr 2018 sah es für Boeing noch ganz anders aus:

Infografik Flugzeugproduzenten DE

Wegen der großen Ungewissheit um eine Wiederzulassung musste die Produktion der 737 Max gestoppt werden. Boeing-Chef Dennis Muilenburg wurde im Dezember gefeuert. Nach Einschätzung von Analysten schreibt der Konzern wegen des Flugverbots pro Monat rund eine Milliarde Dollar Verlust. Die Zahlen für das vierte Quartal sollen am 29. Januar veröffentlicht werden.

qu/fab (rtr, dpa, afp)