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Radios für Aceh

Sybille Golte8. Januar 2005

In Aceh fehlt es nicht nur an Hilfsgütern, sondern auch an Informationen: Mehrere Radiostationen wurden zerstört. Die Deutsche Welle hilft beim Wiederaufbau und sammelt zudem Radiogeräte für die Bevölkerung.

https://p.dw.com/p/6514
Lebensmittel und Trinkwasser sind wichtig - verlässliche Informationen auchBild: AP

Seit die ersten Meldungen aus dem Katastrophengebiet in Aceh in Nordsumatra eintrafen, läuft die Arbeit in der Indonesischen Redaktion der Deutschen Welle (DW) auf Hochtouren. Im laufenden Programm wird täglich ausführlich über die Lage in den Katastrophengebieten

in Süd- und Südostasien und vor allem in Indonesien berichtet.

Die Suche nach Ansprechpartnern vor Ort jedoch gestaltet sich schwierig: Viele Partnerstationen der DW in Aceh melden sich nicht mehr. Die DW arbeitet in Aceh seit Jahren mit so genannten Rebroadcastern, kleinen UKW-Stationen, zusammen. Die meisten davon, insgesamt acht in den Städten Banda Aceh und Meulaboh, sind offenbar der Flutwelle zum Opfer gefallen.

Lebenswichtige Informationen fehlen

Auf manchen Fernsehbildern erkennt man umgestürzte Sendemasten am Strand. In den am härtesten betroffenen Gebieten bleibt die Bevölkerung durch den Abbruch der Kommunikationsverbindungen in jeder Beziehung von der Außenwelt abgeschnitten.

Für die traumatisierten Flutopfer ist das eine zusätzliche Belastung. Sie kennen das Ausmaß der Katastrophe nicht, die über sie hereingebrochen ist. Sie wissen nicht, was an Hilfsmaßnahmen bereits unterwegs ist und an wen sie sich wenden können. Zudem fehlen ihnen Informationen, wie sie sich vor Krankheiten und Seuchen schützen können.

Bestandsaufnahme vor dem Wiederaufbau

Karte Indonesien mit Banda Aceh
Die Region Aceh lag in unmittelbarer Nähe des Epizentrums des SeebebensBild: APTN

Vor diesem Hintergrund will sich die Deutsche Welle jetzt am Wiederaufbau dieser Stationen beteiligen. Eine Partnerstation aus Jakarta hat bereits ein erstes Erkundungsteam losgeschickt, um vor Ort festzustellen, was alles gebraucht wird, um zumindest ein oder zwei Stationen so schnell wie möglich wieder in Betrieb zu nehmen. Ein DW-Journalist des indonesischen Programms ist nach Indonesien unterwegs, um sich ein Bild davon zu machen, was alles benötigt wird.

Gleichzeitig sollen einfache batteriebetriebene Radiogeräte gesammelt und so schnell wie möglich mit anderen Hilfslieferungen in den Katastrophengebieten verteilt werden, damit die Überlebenden der Flutkatastrophe zumindest über Radio mit der Welt verbunden sind.

Mit einem funktionierenden Informationssystem will die DW dazu beitragen, den Opfern der Katastrophe in Indonesien zumindest die Hoffnung auf eine Verbesserung ihrer Lage zu geben.