1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Rassismus: Lehmann verliert Hertha-Posten

5. Mai 2021

Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann hat nach einer WhatsApp-Nachricht an Ex-Profi Dennis Aogo seinen Beraterjob im Aufsichtsrat des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC verloren.

https://p.dw.com/p/3sz3d
Freundschaftsspiel Deutschland - Peru | Jens Lehmann
Bild: picture-alliance/augenklick/firo Sportphoto

 "Wir haben den Beratervertrag mit Jens Lehmann aufgelöst. Damit ist auch seine Tätigkeit im Aufsichtsrat von Hertha BSC beendet", sagte Sprecher Andreas Fritzenkötter von der Tennor Holding am Mittwoch.

Lehmann hatte einen Beratervertrag bei Tennor für Sport- und Fußballfragen und saß für das Unternehmen von Hertha-Investor Lars Windhorst im Kontrollgremium des Bundesligisten. Der Vorfall sei nicht vereinbar mit den Grundsätzen des Unternehmens, sagte Fritzenkötter. 

Aogo macht Nachricht öffentlich

"Ist Dennis eigentlich euer Quotenschwarzer?", stand in der mit einem lachenden Smiley versehenen Nachricht, die Sky-Experte Aogo bei Instagram veröffentlichte. "WOW, dein Ernst? Die Nachricht war wohl nicht an mich gedacht!!!", schrieb Aogo dazu.

Lehmann entschuldigte sich bei Aogo. "In einer privaten Nachricht von meinem Handy an Dennis Aogo ist ein Eindruck entstanden, für den ich mich im Gespräch mit Dennis entschuldigt habe. Als ehemaliger Nationalspieler ist er sehr fachkundig und hat eine tolle Präsenz und bringt bei Sky Quote", twitterte Lehmann.

Gegenüber der "Bild"-Zeitung versicherte der 51-Jährige zudem, die Nachricht sei "überhaupt nicht so gemeint" gewesen, "sondern positiv". Es sei von ihm "unglücklich ausgedrückt" gewesen: "Da die WhatsApp von meinem Handy rausging, übernehme ich die Verantwortung dafür. Es war eine private Nachricht." Aogo bezeichnete Lehmanns Formulierung als
"respektlos", akzeptierte aber dessen Entschuldigung. 

Hertha-Präsident begrüßt Vertragsauflösung

Auch Hertha-Präsident Werner Gegenbauer hat das Ende der Amtszeit von Jens Lehmann im Aufsichtsrat des Berliner Fußball-Bundesligisten begrüßt. "Solche Einlassungen entsprechen in keiner Weise den Werten, für die Hertha BSC steht und sich aktiv einsetzt", sagte der 70-Jährige. Hertha distanziere sich "von jeglicher Form von Rassismus." Mit fast identischer Formulierung suspendierte am Mittwochabend auch die Laureus World Sports Academy Jens Lehmann "auf unbestimmte Zeit von seiner Rolle als Laureus-Botschafter".

jst/ck (SID, dpa)