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Raumfahrer betreten aufblasbares Wohnmodul

7. Juni 2016

Vor gut einer Woche haben Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS ein aufblasbares Modul installiert. Jetzt haben erstmals Raumfahrer den neuen zusätzlichen Wohnraum aufgesucht und Luftproben genommen.

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Der US-Astronaut Jeff Williams hat sich ins aufblasbare ISS- Modul "Beam" vorgewagt (Foto: Reuters)
Der US-Astronaut Jeff Williams hat sich ins aufblasbare ISS-Modul "Beam" vorgewagtBild: Reuters/NASA/Handout

Der US-Astronaut Jeff Williams berichtete dem Kontrollzentrum der NASA, das Testmodul "Beam" sehe nagelneu und unberührt aus, nachdem er die Tür geöffnet hatte. Gemeinsam mit seinem russischen Kollegen Oleg Kripotschka nahm er Luftproben und sammelte Daten von Sensoren in dem Modul.

In den kommenden Tagen sollen weitere Besuche in "Beam" folgen, um dessen Ausrüstung und Sensoren zu überprüfen. "Beam" steht für Bigelow Expandable Activity Module. Das Modul soll zwei Jahre an der ISS angedockt bleiben und getestet werden. Es wurde von dem Privatunternehmen Bigelow Aerospace im Auftrag der Weltraumbehörde NASA zu einem Preis von 18 Millionen Dollar (rund 16 Millionen Euro) entwickelt. Vollständig entfaltet ist das Modul etwa vier Meter lang und 3,2 Meter breit und hat damit die Größe eines kleinen Zimmers.

Wohnen auf dem Mars?

Nach den Plänen der NASA und von Bigelow Aerospace sollen aufblasbare Module in künftigen Jahrzehnten als Wohnräume für Astronauten auf dem Mond oder Mars dienen. Ihr großer Vorteil besteht darin, dass sie beim Transport nur wenig Raum brauchen.

Allerdings ist noch ungeklärt, ob die Konstruktion mit ihrer faltbaren Außenhaut Menschen zuverlässig vor kosmischer Strahlung, extremen Temperaturen sowie herumfliegendem Weltraumschrott und Mikrometeoroiden schützen kann. Im Inneren von "Beam" sind deshalb Sensoren installiert, die unter anderem die Strahlung messen. Während der zweijährigen Testphase sollen ISS-Astronauten das Modul immer wieder betreten, um diese Messdaten auszulesen und den Zustand von "Beam" zu überprüfen.

Das Modul war am 28. Mai im zweiten Anlauf aufgeblasen und in Betrieb genommen worden. Sieben Stunden lang dauerte die aufwändige Prozedur. Astronauten hatten den Ballon im April an der ISS installiert, nachdem er an Bord einer "Dragon"-Kapsel zum Außenposten der Menschheit gebracht worden war.

kle/ust (afp, dpa)