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Technik

Raumfahrer erreichen in Rekordzeit die ISS

14. Oktober 2020

Corona konnte sie nicht aufhalten: Die Sojus-Kapsel mit zwei Russen und einer US-Amerikanerin hat erfolgreich an der Internationalen Raumstation angedockt. Zuvor musste das Team aber besondere Einschränkungen hinnehmen.

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Sojus-Rakete startet (Foto: Roscosmos Space Agency via AP/picture-alliance)
Die Sojus-Rakete beim Start in BaikonurBild: Roscosmos Space Agency via AP/picture-alliance

Drei Raumfahrer - eine US-Amerikanerin und zwei Russen - sind unter schärfsten Hygienevorschriften wegen der Corona-Pandemie auf der ISS angekommen. Die Sojus-Rakete mit Kathleen Rubin, Sergej Ryschikow und Sergej Kud-Swertschkow hob planmäßig um 7.45 MESZ bei schönstem Wetter vom Weltraumbahnhof Baikonur in der Steppe der Ex-Sowjetrepublik Kasachstan in Zentralasien ab. Schon knapp drei Stunden später erreichte die Kapsel die Internationale Raumstation (ISS), die rund 400 Kilometer über der Erde im Weltraum unterwegs ist. Bisher hat ein Flug doppelt so lang gedauert. Die schnelle Reise zur ISS gilt als Rekordzeit für einen bemannten Raumflug.

Ein Monat Corona-Quarantäne

Bisher gab es solche kurzen Flüge nur für Raumfrachter. Dank neuer Technik funktioniert solch eine Reise jetzt auch für Menschen. Die drei Raumfahrer werden voraussichtlich bis zum Frühjahr 2021 im All bleiben. Die ohnehin hohen Sicherheitsvorschriften für Raumfahrer wurden wegen der Pandemie noch einmal verschärft. Die Crew habe mehr als einen Monat in Quarantäne verbracht und sei mehrfach auf das Virus getestet worden. Das teilte die Amerikanerin Rubins vor dem Abflug mit. "Wahrscheinlich ist die Internationale Raumstation jetzt der sicherste Ort", sagte ihr russischer Kollege Ryschikow mit Blick auf die Virus-Gefahr auf der Erde. 

Die Crew der ISS (Foto: Russian space agency Roscosmos/Reuters)
Die neue ISS-Crew bei der Pressekonferenz einen Tag vor ihrem AbflugBild: Russian space agency Roscosmos/Reuters

Auf der ISS arbeiteten zuletzt drei Raumfahrer: die beiden Russen Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner sowie der US-Amerikaner Christopher Cassidy. Sie waren im Frühjahr ebenfalls unter strengen Corona-Auflagen gestartet. Sie sollen noch im Oktober zur Erde zurückkehren. 

Der Start der neuen Besetzung erfolgte zwischen zwei SpaceX-Starts - den ersten bemannten Raumflügen zur ISS unter Führung der US-Raumfahrtbehörde Nasa seit 2011. In den vergangenen Jahren waren US-Astronauten auf russische Raketen angewiesen, um zur ISS zu kommen. Die Nasa hat ihr Shuttle-Programm wegen hoher Kosten und nach zwei Unglücken vor neun Jahren eingestellt. 

jwa/sti (dpa, afp)