Rauschgift in Flammen
Die Null-Toleranz-Strategie bei der Bekämpfung von Drogenkriminalität in Teilen Asiens ist berüchtigt. Zum Internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch wird beschlagnahmtes Rauschgift in der Region zeremoniell verbrannt.
Umstrittener "War on Drugs"
Behördenmitarbeiter in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh bereiten beschlagnahmte Drogen zur rituellen Verbrennung vor. Der südostasiatische Staat fährt seit Anfang 2017 einen harten Kurs gegen Drogenkonsumenten - rund 17.800 Menschen sollen im vergangenen Jahr im Rahmen der kontroversen Regierungskampagne festgenommen worden sein.
Vernichtung als Ritual
Die Verbrennung von Rauschgift anlässlich des Internationalen Tags gegen Drogenkonsum und unerlaubten Suchtstoffverkehr ist in der Region ein gängiges Ritual. In Phnom Penh landeten bei der diesjährigen Zeremonie nach Behördenangaben 64 Kilogramm Drogen im Wert von zwei Millionen US-Dollar auf dem symbolischen Scheiterhaufen.
Von Marihuana bis Meth
Bei dem verbrannten Rauschgift habe es sich um illegale Drogen wie "Crystal Meth, Methamphetamin-Pillen, Heroin, Kokain und Marihuana" gehandelt, erklärte der kambodschanische Vize-Premier und Leiter der Nationalen Behörde zur Drogenbekämpfung Ke Kim Yan vor Journalisten. Seit Anfang des Jahres hätten die Behörden mehr als 93 Kilogramm illegale Drogen beschlagnahmt.
Millionenfund unter Verschluss
In Thailand hat das rituelle Verbrennen von Narkotika anlässlich des Weltdrogentags eine lange Tradition. Bereits zum achtundvierzigsten Mal fand am Montag die jährliche "Zeremonie zur Zerstörung von beschlagnahmtem Rauschgift" statt. Zuvor durften Journalisten einen Blick auf den gut gesicherten Fund in Bangkok werfen: Mehr als sechs Tonnen im Wert von knapp 400 Millionen US-Dollar.
Berüchtigtes Dreiländereck
Ein Beamter des thailändischen Suchtstoffkontrollrats bewacht beschlagnahmte Drogen vor der Verbrennungszeremonie in der Provinz Ayutthaya. Thailand, das für Drogendelikte im Einzelfall die Todesstrafe vorsieht, ist gemeinsam mit Laos und Myanmar Teil des Goldenen Dreiecks. Die berüchtigte Grenzregion gilt seit den 1970er Jahren als Synonym für Drogenanbau und -handel in Südostasien.
Steigende Vielfalt synthetischer Drogen
Auch in China wird der Weltdrogentag mit der Verbrennung von Rauschgift begangen, wie hier in Fuyang in der Provinz Anhui. Das Land hat vor allem mit der steigenden Produktion neuartiger synthetischer Drogen zu kämpfen. Wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, wurden laut dem Nationalen Betäubungsmittel-Labor im vergangenen Jahr 34 neue Arten psychoaktiver Substanzen in China gefunden.
Abschreckung statt Aufklärung?
In der Hafenstadt Guangzhou hat der Zoll anlässlich des Weltdrogentags einen Tag der offenen Tür organisiert, Kinder schauen einem Spürhund bei der Arbeit zu. Die chinesische Regierung geht hart gegen Drogendelikte vor: Schon der Besitz und Handel verhältnismäßig geringer Mengen Rauschgift kann zu hohen Freiheitsstrafen und sogar zur Hinrichtung führen. Menschenrechtler kritisieren diese Praxis.