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Rebellen in Aleppo schließen sich zusammen

25. Dezember 2014

Die erbitterte Rivalität innerhalb der Opposition Syriens gilt als Hauptursache für ihr Versagen im Kampf gegen Machthaber Assad. Nun melden fünf Rebellengruppen am Kriegsschauplatz Aleppo eine neue Allianz.

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Syrische Rebellen an der Front bei Aleppo (Archiv: reuters)
Bild: Reuters/H. Katan

Verkündet wurde per Internet-Video der "totale Zusammenschluss unter einer Flagge und einer Führung": Fünf bewaffnete Gruppen wollen ab sofort in der nordsyrischen Provinz Aleppo unter einem gemeinsamen Oberkommando kämpfen. Das neue Bündnis setzt sich aus vornehmlich islamistischen Gruppen zusammen wie der "Islamischen Front" oder der "Armee der Mudschaheddin". Der "Islamische Staat" und die "Al-Nusra-Front" sind laut veröffentlichtem Video nicht Teil des Zusammenschlusses, auch die "Freie Syrische Armee" (FSA) spielt dabei keine Rolle. Name der neuen Allianz: Dschabhat al-Schamiya ("Syrien-Front").

Zwischen Assad und IS

Die Großstadt Aleppo ist einer der härtesten Schauplätze im syrischen Bürgerkrieg. Unter den fast täglichen Bombardements des Regimes von Präsident Baschar al-Assad leidet auch die Zivilbevölkerung dramatisch. Große Teile der Stadt liegen in Trümmern. Einige Milizen mussten fürchten zwischen den Assad-treuen Truppen und der neuen militärischen Kraft in Syrien, dem IS, zerrieben zu werden.

Die Regierungseinheiten halten weite Teile Aleppos im Südwesten, die IS-Terrorarmee kontrolliert den Nordosten. Dazwischen befinden sich moderate wie islamistische Rebellengruppen, deren einzige Nachschubroute eine nach Norden führende Straße zwischen den Fronten ist. Die syrische Luftwaffe beschoss am Donnerstag mehrfach vermutete IS-Stellungen. Nach Angaben der Londoner Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte kamen dabei mindestens 21 Menschen um, vermutlich aber weitaus mehr.

Erfolg der Kurden gegen den IS

Im Nordosten des Landes wurden laut Angaben der Exilopposition mindestens 44 Dschihadisten des IS getötet, die bei Kassiab in der Provinz Hassake auf heftigen Widerstand der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) trafen. Die Ortschaft wurde von den Kurden dann zurückerobert.

In Moskau wurden für Ende Januar neue "Friedensgespräche" zwischen Syriens Regierung und Opposition angekündigt. Zunächst sollten Vertreter der Opposition aus Syrien selbst und aus dem Exil zusammenkommen, dann würden Repräsentanten der Regierung aus Damaskus dazustoßen, erläuterte das russische Außenministerium. Es wurden jedoch noch keine Gruppen- oder Teilnehmernamen genannt.

SC/wl (rtre, dpa, afp, APE)