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Politik

Regierung will neue Weiterbildungskultur

6. November 2018

Fachkräftemangel ist eine der größten Wachstumsbremsen für die deutsche Wirtschaft. Aber woher sollen qualifizierte Mitarbeiter kommen? Die Antworten der Bundesregierung lösen bei der Industrie Kopfschütteln aus.

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Deutschland Fachkräftemangel Industrie
Bild: picture-alliance/dpa/M. Reichel

Die Bundesregierung will dem Fachkräftemangel mit einer neuen "Weiterbildungskultur" entgegenwirken. Im Fokus der Fachkräftestrategie stünden die "inländischen Potenziale", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Ministerien für Wirtschaft, Arbeit, Bildung, Familie und Inneres. Alle Erwerbstätigen sollten dabei unterstützt werden, ihre Kompetenzen anzupassen, damit sie auf dem "Arbeitsmarkt der digitalen Zukunft" bestehen könnten.

Darüber hinaus sei die deutsche Wirtschaft auf qualifizierte Zuwanderer angewiesen - aus europäischen Ländern, aber auch aus sogenannten Drittstaaten. Das geplante Einwanderungsgesetz werde den Rahmen hierfür schaffen. Das mehrsprachige Internetportal make-it-in-germany.com soll Interessenten im Ausland die nötigen Informationen liefern.

Schweiz Peter Altmaier
Peter Altmaier (Archivbild)Bild: picture-alliance/KEYSTONE/P. Huerlimann

"Ernste Herausforderung"

"Der Fachkräftemangel ist eine ernste Herausforderung für die deutsche Wirtschaft", sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. "Sie könnte deutlich mehr wachsen, wenn alle Stellen besetzt werden könnten."

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hält die vorgestellte Strategie indes für unzureichend. Europas größter Industrieverband bemängelte, die geplanten Maßnahmen der Regierung seien ein "Sammelsurium", das nicht wirklich helfe. Auch seien bei der Weiterbildung in erster Linie Unternehmen und Beschäftigte gefordert. "Betriebsferne, staatlich gesteuerte Lösungen nützen nur einer Weiterbildungsindustrie", so der VDMA.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) verlangt eine bessere Integration zugewanderter Fachkräfte. Diese brauchten "eine verlässliche und attraktive Bleibeperspektive und faire Arbeitsbedingungen", sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach. Gleichzeitig müssten Flüchtlinge eine Chance bekommen - zum Beispiel durch einen "Spurwechsel". Damit ist der Wechsel vom Asylverfahren in die Erwerbsmigration gemeint. Die Union lehnt dies ab.

jj/pg (dpa, kna, rtr)