1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Regierungsbildung im Südsudan läuft an

11. Juni 2014

Im Südsudan wollen die verfeindeten Parteien innerhalb von 60 Tagen eine Übergangsregierung bilden. Ob das Einfluss auf die anhaltenden Kämpfe im Land hat, bleibt allerdings abzuwarten.

https://p.dw.com/p/1CGHY
Riek Machar und Salva Kiir (Foto: AFP)
Bild: Ashraf Shalzy/AFP/Getty Images

Salva Kiir (r.) und Riek Machar (l.) sind bereits seit Jahren politische Rivalen, doch Mitte Dezember eskalierte der Machtkampf zwischen dem amtierenden Präsidenten und dem Vize-Präsidenten des Südsudan. Tausende Menschen wurden seitdem getötet, mehr als eine Million Menschen sind auf der Flucht und die internationale Staatengemeinschaft hat hilflos dabei zugesehen. Ein Treffen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba könnte jetzt allerdings die Wende bringen. Bei Gesprächen mit Vertretern mehrerer ostafrikanischer Staaten haben sich die beiden Konfliktparteien darauf verständigt, innerhalb von 60 Tagen eine Übergangsregierung bilden zu wollen.

Die Verhandlungen am Rande des Regionalgipfels waren erst das zweite Treffen zwischen Kiir und seinem früheren Stellvertreter Machar, seit Beginn des Bürgerkrieges vor sechs Monaten. Das Abkommen ist offenbar auf Druck des äthiopischen Regierungschefs Hailemariam Desalegn zustande gekommen.

Aufruf zur Waffenruhe

Bei der Eröffnung des Gipfels warf Hailemariam beiden Seiten vor, wiederholt gegen den am 9. Mai unter internationaler Vermittlung vereinbarten Waffenstillstand verstoßen zu haben. Es gebe im Südsudan eine Tendenz zur Fortsetzung des Krieges, beschrieb der Äthiopier die aktuelle Haltung der Konfliktparteien. Allerdings hätten sowohl Kiir als auch Machar erneut versichert, dem Frieden verpflichtet zu sein.

Der Südsudan hat seine Unabhängigkeit vom Sudan erst Mitte Mai 2011 erlangt. Er ist damit das jüngste Land der Welt. Der aktuelle Konflikt wird dadurch verschärft, dass Kiir der Volksgruppe der Dinka und Machar der Gruppe der Nuer angehört.

djo/pg (AFP, Reuters)