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Politik

Regierungsspitze in Mali wieder frei

27. Mai 2021

Die Lage in dem westafrikanischen Land ist weiterhin schwer zu überschauen. Doch zum Schicksal des bisherigen Übergangspräsidenten Ndaw gibt es jetzt neue Informationen.

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Mali | Interimspräsident Bah Ndaw
Wurde abgesetzt: Interimspräsident Bah Ndaw (Archivbild)Bild: Amadou Keita/Reuters

Nach dem neuerlichen Umsturz in Mali sind der bisherige Übergangspräsident Bah Ndaw und sein Regierungschef Moctar Ouane nach Militärangaben wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Sie seien in der Nacht zum Donnerstag freigelassen worden, sagte ein Vertreter der Armee Agenturberichten zufolge. Angehörige der beiden Politiker bestätigen demnach die Angaben.

Die Absetzung und Festnahme der Regierungsspitze in Mali war international verurteilt worden. Der UN-Sicherheitsrat hatte in einer einstimmigen Erklärung die sofortige Freilassung von Ndaw und Ouane gefordert.

Mali I Nationalfeiertag in Bamako
Instabile Lage: das Militär am Nationalfeiertag in BamakoBild: Michele Cattani/AFP/Getty Images

In dem westafrikanischen Krisenstaat hatte es erst vor neun Monaten einen Militärputsch gegeben. Anfang der Woche vollzog sich dann in Mali offenbar ein zweiter Staatsstreich: Ndaw und Ouane wurden am Montag zusammen mit weiteren Politikern festgenommen und in einem Militärlager nahe der Hauptstadt Bamako inhaftiert, nachdem sie die Regierung umgebildet hatten. Am Mittwoch traten sie nach Angaben eines Vertrauten des einflussreichen malischen Armeeobersts und Vizepräsidenten Assimi Goïta zurück.

Bei Regierungsbildung übergangen 

Goïta war Anführer der Putschisten, die im August 2020 den gewählten Präsidenten Ibrahim Boubacar Keïta nach lange andauernden Protesten gestürzt hatten. Die Übergangsregierung wurde dann im September eingesetzt und sollte die Rückkehr zu einer Form der zivilen Herrschaft sicherstellen. Goïta erhob nun den Vorwurf, bei der Regierungsumbildung übergangen worden zu sein.

Schon seit 2012 ist die politische Situation in Mali von starker Instabilität geprägt. Die meist dschihadistisch motivierte Gewalt hat in den vergangenen Jahren auch die benachbarten Länder in der Sahel-Zone erreicht. Neben der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich ist auch Deutschland mit der Bundeswehr im Rahmen von Missionen der EU und der UN vor Ort im Einsatz, um zur Stabilisierung des Landes beizutragen. Der Mali-Einsatz gilt dabei für die Bundeswehr-Soldaten als einer der gefährlichsten.

ml/wa (afp, ap)