1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Champions League Vorschau

19. Oktober 2010

In der Bundesliga sind sie krisengeschüttelt - nun soll es die Champions League richten. Bayern München, Werder Bremen und Schalke 04 bestreiten ihre dritten Vorrundenspiele in der europäischen Königsklasse.

https://p.dw.com/p/Ph7t
Die Bayern-Spieler feiern ihren Auftakterfolg der diesjährigen Champions League-Gruppenphase gegen den AS Rom (Foto: AP)
Die Champions League. Hier fühlt sich der FC Bayern wohlBild: AP

In der Bundesliga finden sich die drei deutschen Champions League-Starter auf den Rängen zehn, elf und 16 wieder. In der Champions League haben alle drei aber noch Chancen, das Achtelfinale zu erreichen.

Vor allem der Deutsche Meister Bayern München könnte an diesem Dienstag (19.10.2010) mit einem Sieg gegen den rumänischen Außenseiter CFR Cluj die Tür zu den Playoffs weit aufstoßen. Nach zwei Siegen gegen den AS Rom und den FC Basel liegen die Bayern mit sechs Punkten an der Spitze der Gruppe E. Sechs Punkte aus den beiden nun folgenden Begegnungen gegen Cluj sind die Vorgabe der Vereinsführung an die Profis, daraus macht Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge kein Hehl: "Wir müssen zusehen, uns gerade aufgrund unserer Situation in der Bundesliga so früh wie möglich zu qualifizieren, damit wir dann den Fokus auf die Liga legen können."

Immerhin nehmen die Bayern das Erfolgserlebnis aus dem Hannover-Spiel am Samstag mit in die Champions League. Mit 3:0 hatten sie das gewonnen, obwohl Trainer Louis van Gaal auf etliche Spieler verzichten musste, darunter auf die langzeitverletzten Franck Ribery und Arjen Robben sowie auf Kapitän Mark van Bommel.

Mario Gomez - auch gegen Cluj im Sturm gesetzt

Mario Gomez (Foto: dapd)
"Lasst mich von Anfang an spielen, und ich treffe auch...!" - Bayern-Stürmer Mario GomezBild: dapd

Die Gunst der Stunde nutzte Nationalstürmer Mario Gomez, der gegen Hannover nach langer Durststrecke alle drei Tore erzielte. Auf ihm ruhen nun auch die Hoffnungen gegen die Rumänen. Trainer van Gaal, bislang eher ein Gomez-Skeptiker, setzt plötzlich auf den 30-Millionen-Euro-Mann: "Wenn er (Selbst-)Vertrauen hat, macht er diese Tore. Er kann sehr wichtig sein für die Bayern in den kommenden Wochen." Gomez wird diesen aus der Not geborenen Vertrauensbeweis mit Genugtuung vernommen haben. Allzu selten hatte er in den vergangenen Monaten die Chance bekommen, sein Können von Anfang an zu zeigen. Wenn er dann mal eingewechselt wurde, fremdelte der teuerste Transfer der Bundesligageschichte regelmäßig im Bayern-Team und war an Harmlosigkeit kaum zu überbieten.

Der Gegner in der Münchner Allianz-Arena steht übrigens noch schlechter da als die Bayern. In der rumänischen Liga liegt Cluj auf Platz elf. Gute Voraussetzungen also dafür, dass die gegen Hannover eingeleitete Wende nun in der Champions League ihre Fortsetzung findet.

Schalke setzt auf Raul und Huntelaar

Raul und Huntelaar (Foto: AP)
Schalker Sturmduo: Raul (li.), HuntelaarBild: AP

Am Mittwoch versucht dann Schalke 04, sich gegen Hapoel Tel Aviv Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben zu holen. Die Schalker liegen mit drei Punkten bislang auf Platz zwei in der Gruppe B hinter Olympique Lyon. Die Hoffnungen der Schalker ruhen auf ihrem niederländischen Neuzugang Klaas-Jan Huntelaar. Ohne ihn ständen die Schalker vermutlich noch schlechter da als auf dem drittletzten Tabellenplatz. Insgesamt hat Huntelaar in seinen zwölf Pflichtspielen dieser Saison für Schalke und seine Nationalmannschaft schon 14 Tore erzielt. So gelungen war der Einstand des spanischen Superstars Raul auf Schalke bislang noch nicht. Einmal erst hat er getroffen in acht Bundesliga-Partien, und im einzigen Champions League-Auftritt bislang für die Königsblauen ist er leer ausgegangen. Aber Schalkes Trainer Felix Magath hält immer noch große Stücke auf den inzwischen 33-Jährigen, der zu Saisonbeginn von Real Madrid gekommen war. Schließlich hat Raul in der Königsklasse bislang 133 Partien bestritten und dabei sage und schreibe 66 Tore erzielt.

Werders Schicksalsspiel

Marko Marin (Foto: AP)
Rare Momente in dieser Saison: Marko Marin freut sich über einen TrefferBild: AP

Werder Bremen ist ebenfalls am Mittwoch schon zum Siegen verdammt. Die Bremer haben bislang erst einen Punkt geholt und sind damit Letzter ihrer Gruppe A. Sollte es auch in den Niederlanden bei Twente Enschede nicht klappen, dann wären die Konkurrenten Inter Mailand und Tottenham Hotspur fast schon uneinholbar enteilt. Bremens Trainer Thomas Schaaf hat in dieser Saison das Problem, dass die Abwehrspieler reihenweise verletzt ausfallen und vor allem keiner da ist, der die Lücke ausfüllen könnte, die Mesut Özil mit seinem Wechsel nach Madrid hinterlassen hat. Weder Aaron Hunt noch Marko Marin zeigen sich bislang konstant genug, um dem Spiel der Bremer, das in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten so sehr auf Spielmacher zugeschnitten war, ihren Stempel aufzudrücken, wie das früher Andreas Herzog, Johan Micoud, Diego und zuletzt Özil getan hatten. Immerhin - in der Bundesliga gewannen die Bremer am Samstag mit 2:1 gegen Freiburg. Die Abstiegszone ist dadurch in sicherer Entfernung, so dass sie nun in Enschede voll angreifen können.

Am Donnerstag sind drei weitere Bundesliga-Clubs im internationalen Einsatz: In der Europa League trifft Borussia Dortmund auf Paris Saint-Germain, der VfB Stuttgart spielt gegen den Madrider Vorortclub Getafe CF und Bayer Leverkusen ist bei Aris Thessaloniki zu Gast.

Autor: Tobias Oelmaier
Redaktion: Wolfgang van Kann