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Reich-Ranicki: "Die Friedensverhandlungen sind eröffnet"

Literaturkritiker im Interview mit DW-TV

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"Eine Aussöhnung mit Günter Grass ist nicht ganz ausgeschlossen". Das sagte der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki im Interview mit DW-TV.
"Ich habe mich außerordentlich gefreut, dass Günter Grass zur Versöhnung bereit ist, weil er noch unlängst ,nie wieder' sagte. Er stellt Bedingungen, damit sind die Friedensverhandlungen eröffnet. In unserer kriegerischen Zeit ist ein Anfang der Friedensverhandlungen immerhin ein schöner Schritt." Marcel Reich-Ranicki sagte weiter, er habe sich nie mit Grass verkracht. "Er ist immer nur mit mir verkracht. Im Übrigen bin ich zu einer Versöhnung mit dem Schriftsteller bereit."

Grass sei einer der großen deutschen Schriftsteller. "Ich habe ihn seinerzeit für den Nobelpreis vorgeschlagen. Ich war der erste, der ihn dafür vorgeschlagen hat. Aber Grass ist ein undankbarer Mensch. Er will das lieber vergessen und verdrängen", so Reich-Ranicki im deutschen Auslandsfernsehen.

10. Oktober 2002
168/02