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Tourismus

9. März 2011

Die Tourismus-Industrie gehört mit ihren weit über 100 Millionen Beschäftigten zu den international größten und wichtigsten Wachstumszweigen. Jetzt trifft die Branche sich zu ihrem Jahres-Höhepunkt – der ITB in Berlin.

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Strand auf der thailändischen Ferieninsel Ko Samui (Foto: dpa)
Endlich Urlaub! Auf der ITB kann man schon mal davon träumenBild: picture alliance/ dpa

Es wird eng auf der ITB, der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (9.-13. März). 11.163 Aussteller aus 188 Ländern drängen sich in den Messehallen unter dem Funkturm – die Leitmesse der internationalen Reiseindustrie ist komplett ausgebucht. Doch an der gedrängten Enge stört sich niemand. Im Gegenteil, ist sie doch Sinnbild für den Boom, den die Branche nach der Wirtschaftskrise erlebt, wie Klaus Laepple, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) sagt. Er sieht 2011 als ein Spitzenjahr für seine Branche: "Wir werden das Jahr 2008, das bisher unser bestes Jahr war, eindeutig übertreffen."

Deutsche bleiben Reiseweltmeister

Symbolbild Reisen
Nichts wie weg - die Deutschen bleiben ReiseweltmeisterBild: Fotolia/Olly

Der Umsatz der Reiseveranstalter in Deutschland kletterte dank der anziehenden Konjunktur im letzten Jahr auf 21,3 Milliarden Euro, das sind 2,5 Prozent mehr als 2009. "Die Deutschen sind und bleiben reiselustig", sagt Jürgen Büchy, Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV). Sie hätten auch im vergangenen Jahr ihren Titel als Reiseweltmeister – bezogen auf die Ausgaben für ihre Auslandsreisen – verteidigt, "und sie werden allen Umfragen und Prognosen nach auch in diesem Jahr wieder mehr verreisen und noch mehr Geld für Urlaub ausgeben."

Nordafrika bleibt beliebtes Ziel

Ein leerer Strand im Urlaubsort Sousse in Tunesien. (Foto: dpa)
Dieser Strand in Tunesien wartet auf UrlauberBild: picture-alliance/dpa

Rund 60 Milliarden Euro geben die Deutschen allein für Auslandsreisen aus. Spanien bleibt dabei die Nummer eins in der Gunst der Bundesbürger, aber auch andere Länder rund um das Mittelmeer sind beliebt: die Türkei, Zypern, Ägypten, Tunesien, und Marokko. Büchy glaubt, dass daran auch die Unruhen in Nordafrika nichts ändern werden, die Vorausbuchungen nach Ägypten und Tunesien würden bereits wieder deutlich anziehen. Der friedliche Umbruch habe bei den Deutschen sehr viel Sympathie erzeugt. "Wir sind sicher, dass sich Ägypten und Tunesien schnell erholen und ihren Platz auf der touristischen Landkarte zurückerobern werden."

Deutschland immer attraktiver

Weida im Vogtland (Foto: picture alliance)
Auch Deutschland hat viel zu bieten: zum Beispiel Weida im VogtlandBild: picture-alliance / HB Verlag/Joh

Doch nicht nur die ausländischen Destinationen können sich über Zuwächse freuen, auch Deutschland wird als Reiseland immer beliebter. Und zwar bei inländischen wie ausländischen Gästen. 40 Prozent aller Reisen der Deutschen haben das eigene Land zum Ziel. Im vergangenen Jahr kamen aber auch zehn Prozent mehr ausländische Gäste nach Deutschland. Besonders attraktiv, so sagt Tourismusexperte Klaus Laepple, seien Bayern, sowie die Städte Berlin und Hamburg. Zudem gelte Deutschland weltweit inzwischen als die Nummer eins für Messen und Kongresse.

170.000 Besucher

Die ITB ist ein Abbild dieser Entwicklung. Reiseveranstalter, Hotels, Tourismusverbände und Fremdenverkehrsorganisationen stellen hier aus. In fünf Messetagen werden voraussichtlich Verträge in Höhe von rund sechs Milliarden Euro abgeschlossen. Parallel finden aber auch zahlreiche Tagungen statt, auf denen die Experten darüber diskutieren, wie sich die Märkte in der Zukunft verschieben, wie die Reisebranche mit Ressourcenknappheit und Klimawandel umgehen soll und welche Auswirkungen der rasante technische Wandel auf die gesamte Branche hat. Bis Sonntag hat die ITB ihre Tore geöffnet, insgesamt werden rund 170.000 Besucher erwartet.

Autorin: Sabine Kinkartz
Redaktion: Henrik Böhme