1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Reise

Reisemesse ITB Berlin eröffnet

7. März 2017

Vom 8. bis 12. März präsentieren sich auf der Internationalen Tourismusbörse in der deutschen Hauptstadt 180 Urlaubsregionen von allen Kontinenten. Erwartet werden 180.000 Besucher.

https://p.dw.com/p/2YlLq
Symbolbild Sommerurlaub Strand
Bild: haveseen - Fotolia.com

"An einem Tag die Welt entdecken", werben die Veranstalter für die ITB. Dank digitaler Technik ist das jetzt in den Berliner Messehallen möglich. Nashörnern begegnen und Berge besteigen mit Virtual-Reality-Brillen direkt am Messestand. Durchs Brandenburger Tor, auf Safari in Tansania oder auf den Kilimandscharo - die Reisemesse lässt ihre Gäste in diesem Jahr in virtuelle 3D-Welten abtauchen.

180 Urlaubsregionen von allen Kontinenten präsentieren sich beim traditionellen Saisonauftakt der Tourismusbranche in Berlin. Bei ihrer 51. Ausgabe werden auf der ITB 180.000 Besucher erwartet - und die sind anspruchsvoller geworden, was die Präsentation von Urlaubszielen angeht. Viele Reisende haben schon einen digitalen Strand-Spaziergang gemacht, bevor sie in den Flieger steigen. Auch Hotels lassen sich im Internet virtuell begehen. Deshalb haben viele ITB-Aussteller ihre Stände technisch aufgemotzt. "Alles was mit Internet zu tun hat, spielt in der Reisebranche eine immer größere Rolle", sagt Messe-Manager Martin Buck. Große Hoffnung haben die Vertreter Botswanas. Das diesjährige Messe-Partnerland wirbt mit der Kalahari-Wüste, dem Okavango-Becken, Lagunen und seinem Wildtierreichtum - Nashörner, Elefanten, Zebras, Löwen und Giraffen. Weltweit habe sich die Wildtierpopulation in den vergangenen vierzig Jahren halbiert, sagt Botswanas Botschafterin in Deutschland, Tswelopele Moremi. In ihrem Land aber sei sie gewachsen. 35.000 Deutsche hätten das Land im Süden Afrikas vergangenes Jahr besucht. Von Tänzern bis zu Korbflechtern bringt Botswana Folklore und traditionelles Handwerk nach Berlin, um mehr Besucher zu locken.  

Botswana Fluß Okavango Frau am Sonnenuntergang
Sonnenuntergang am Okavango-Fluß in BotswanaBild: Getty Images

Andere Sorgen haben die türkischen Aussteller. In der Türkei brachen die Buchungen im vergangenen Jahr unter dem Eindruck von Terroranschlägen ein. Das Land hat seine Präsenz in Berlin vergrößert und füllt nun eine ganze Halle.

Mehr Aussteller kommen auch aus Asien, vor allem aus dem arabischen Raum. Dass die 26 Hallen wieder ausgebucht sind, zeige, dass die internationale Reiseindustrie trotz politischer Unwägbarkeiten Wert auf den persönlichen Austausch lege, meint ITB-Chef David Ruetz. Zwei Drittel der Besucher sind Fachleute - ihnen sind die ersten drei Messetage vorbehalten, bevor am Wochenende, am 11. und 12. März, die Hallen für alle Interessierten öffnen. Die politischen Umwälzungen weltweit und der digitale Wandel - sie stehen auch im Zentrum des Kongressprogramms. Die Themen reichen von Sicherheit auf Reisen bis zur Frage, wie Kunden auf dem Smartphone noch besser erreicht werden können. Hinzu kommen Trendthemen wie Halal-Tourismus, Nachhaltigkeit und spezielle Angebote für Schwule und Lesben. In den Messehallen bildet der Medizintourismus erstmals ein eigenes Segment.

Deutschland ITB Berlin
ITB Publikumstage sind am 11. und 12. MärzBild: Reuters/F. Bensch

Vor Beginn der ITB warnte die Branche vor neuen Reisebeschränkungen. "Wir brauchen Reisen", sagte Michael Frenzel, der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft. "Freiheit und Reisen bedingen sich untereinander." Frenzel verwies auf das britische Votum für einen EU-Austritt des Landes und das Einreiseverbot der USA für Menschen aus sechs vorwiegend muslimischen Ländern. Sorgen bereitet der Branche auch die unsichere Zukunft der Visafreiheit zwischen der EU, den USA und Kanada. Die EU hatte das Programm auf den Prüfstand gestellt, weil die Amerikaner von Bürgern einiger EU-Länder ein Visum verlangen. "Das führt dann dazu, dass wir in alte Zeiten zurückrutschen, wo wir Visa haben müssen, um in die USA zu reisen. Und das ist ein Nightmare (Albtraum)."

is/ks/Burkhard Fraune (dpa)