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Renault-Werksteam in der Formel 1

3. Dezember 2015

Nach einer monatelangen Hängepartie übernimmt der französische Autohersteller Renault den Lotus-Rennstall. Bis zuletzt geht es in den Verhandlungen mit Formel-1-Boss Ecclestone um finanzielle Details.

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Formel 1 Saison 2016, Renault-Rennwagen bei Präsentation (Foto: picture-alliance/DPPI)
Bild: picture-alliance/DPPI

Renault ist zurück in der Formel 1. Die Franzosen übernehmen den insolventen Lotus-Rennstall und stellen in der kommenden Saison wieder ein Werksteam. Den Plan, künftig nicht mehr nur als Motorenlieferant, sondern wieder mit eigenem Team teilzunehmen, gab es schon länger, doch bis zuletzt hatten Verhandlungen mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone über finanzielle Zuschüsse eine Einigung hinausgezögert. Renault wollte bei einem Start als Werksteam nicht wie ein Neueinsteiger behandelt werden, sondern wie eines der privilegierten Teams und genau wie Ferrari, Red Bull und Mercedes von Sonderzahlungen profitieren.

"Unser Ziel ist es, zu gewinnen - selbst wenn es einige Zeit dauern wird", sagte Renault-Geschäftsführer Carlos Ghosn. "Wir hatten zwei Möglichkeiten: Ganz zurückgekommen oder die Formel 1 ganz verlassen." Gespräche mit den Formel-1-Bossen hätten "das Vertrauen gegeben, die neue Herausforderung anzunehmen." Im Januar will Renault "mehr Details" über das Comeback geben.

Ghosn verwies auf die erfolgreiche Geschichte Renaults in der Formel 1. Der französische Autobauer ist seit 1977 fast ohne Pause als Team oder Ausrüster in der Königsklasse vertreten. Nur 1987 und 1988 fehlten die Franzosen in der Formel 1, von 1998 bis 2000 lieferte Renault Motoren unter dem Namen Mecachrome.

Renault-Bolide der Formel-1-Saison 1977 mit Pilot Jean-Pierre Jabouille (Foto: picture alliance/HOCH ZWEI)
Renault-Bolide der Formel-1-Saison 1977Bild: picture-alliance/HOCH ZWEI/P. D'Alessio

Bis 2009 war Renault als Werksteam vertreten, 2005 und 2006 holte man mit Fernando Alonso im Team Benetton-Renault die Titel in der Fahrer- und Hersteller-WM. Zur Saison 2010 wurden zunächst 75 Prozent der Team-Anteile an eine Investmentgesellschaft verkauft, die in der Folge den Lotus-Rennstall aufbaute. Ein Jahr später wechselten auch die restlichen 25 Prozent den Besitzer.

Goldene Ära mit Red Bull

Renault war seither nur noch als Motorenlieferant tätig - und das sehr erfolgreich. Nach vier Konstrukteurs- und vier Fahrertiteln mit Sebastian Vettel und Red Bull (2010 bis 2013) verlor Renault jedoch mit der Einführung der Turbo-Motoren 2014 den Anschluss an die Konkurrenten Mercedes und Ferrari und erntete heftige Kritik. In dieser Phase reifte bei Ghosn die Erkenntnis, dass ein Engagement als Motorenlieferant nicht den gewünschten Werbe-Effekt bringt.

asz (sid)