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Technik

Rettungsaktion für U-Boot aus Argentinien

18. November 2017

Seit drei Tagen gilt die "ARA San Juan" als verschollen - und mit ihr 44 Besatzungsmitglieder. Nun wurde eine internationale Rettungsaktion gestartet, um das U-Boot zu finden.

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Argentinisches U-Boot verschollen
Seit drei Tagen vermisst: das argentinische U-Boot San Juan mit seiner 44-köpfigen CrewBild: picture alliance/Armada Argentina/telam/dpa/J. S. Lobos

Eine groß angelegte internationale Rettungsaktion soll helfen, das seit Mittwoch verschollene argentinische U-Boot zu finden. Zehn argentinische Kriegsschiffe, ein britisches Polarschiff und zwei US-Flugzeuge nehmen an der Suche im Südatlantik teil, gab der Sprecher der argentinischen Kriegsmarine, Enrique Balbi, bekannt. Auch aus Brasilien, Chile, Uruguay und Südafrika sei Unterstützung angeboten worden.

Geistliche Unterstützung kommt aus dem Vatikan: Papst Franziskus, selbst Argentinier, ließ mitteilen, er bete für die 44 Besatzungsmitglieder. Er sei den Familien und den militärischen Verantwortlichen in diesen schwierigen Momenten nahe, heißt es in einem vom Vatikan veröffentlichten Papstschreiben. Darin ermutigt Franziskus alle, die nach dem Boot suchen.

Schlechtes Wetter behindert U-Boot-Suche

Die "ARA San Juan" (Artikelbild) war am Mittwoch von Ushuaia, nahe des südlichsten Zipfels von Argentinien in Feuerland, zu einer Fahrt zum U-Boot-Stützpunkt in Mar del Plata, 400 Kilometer südlich von Buenos Aires ausgelaufen. Dort sollte das U-Boot am Sonntag oder Montag anlegen. Nach der letzten Funkverbindung befand sich das U-Boot in Gewässern des Golfs von San Jorge, etwa 430 Kilometer von der patagonischen Küste entfernt.

Das Meer ist dort rund 350 Meter tief. Seitdem gab es laut Balbi keinen Radar- oder Sichtkontakt mehr. Medienberichte, nach denen es an Bord des Schiffs ein Feuer gegeben haben soll, hatte der Sprecher bereits zuvor dementiert.

Argentinisches U-Boot verschollen
Ein undatiertes Foto der "San Juan"Bild: picture alliance/dpa/telam

Vor zwei Tagen begann Argentinien mit zwei Korvetten und einem Zerstörer die Suche nach dem U-Boot. Auch ein Flugzeug kam zum Einsatz. Die Suchaktion wurde allerdings durch schlechte Sicht- und Wetterverhältnisse erschwert, erklärte Balbi. Bisher habe der Einsatz rund um den letzten bekannten Aufenthaltsort der "San Juan" keine neuen Erkenntnisse geliefert.

U-Boot ohne Strom?

Die Kriegsmarine geht davon aus, dass das U-Boot möglicherweise aufgrund einer Batterie-Panne an die Meeresoberfläche aufgetaucht sein und ohne Motorkraft im Atlantik treiben könnte, bei einem Wellengang von etwa sechs Metern Höhe. 

Das 65 Meter lange Diesel-Elektro-Boot vom Typ TR-1700 wurde in der Werft Thyssen Nordseewerke in Emden gebaut und lief 1983 vom Stapel. 2014 waren die Batterien des U-Boots in einer argentinischen Werft überholt worden.