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Rettungsschirme und Voodoo (11.06.2012)

11. Juni 2012

Nothilfe für Spaniens Banken +++ Wie reagieren Börsen, Politik und Wirtschaft? +++ Nobelpreisträger Stiglitz: Hilfsprogramm ist "Voodoo-Ökonomie" +++ Außerdem: In Europa lahmt die Luftfahrt, in China boomt sie +++

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Zahnräder in einem Wälzlager (Foto: AP Photo)
Bild: dapd

Rettungsschirme und Voodoo (11.06.2012)

Hilfe für Spaniens Banken

Am Samstag war es soweit: Nach wochenlangem Zögern kündigte Spanien an, Hilfe aus dem Euro-Rettungsschirm zu beantragen. Die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone ist nicht in der Lage, ihre angeschlagenen Banken aus eigener Kraft zu sanieren. Die Euro-Finanzminister erklärten sich bereit, Spanien bis zu 100 Milliarden Euro an Notkrediten zur Verfügung zu stellen. Offiziell wird Spanien den Antrag erst nach der Wahl in Griechenland am nächsten Sonntag stellen. Ob die Summe von 100 Milliarden Euro reichen wird, ist auch noch offen. Was sind jetzt die nächsten Schritte?

Brisanz für die Eurozone

Die Finanzmärkte reagierten mit kräftigen Kursgewinnen auf die Nachricht, dass Spanien Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm erhalten wird. Die gewaltige Summe von 100 Milliarden Euro scheint dort niemanden zu beunruhigen. Und doch birgt diese Art der Rettung einige Brisanz für die Eurozone.

"Voodoo-Ökonomie"

Die US-Regierung und der Internationale Währungsfonds begrüßten die Notkredite für Spanien ebenfalls. Deutliche Kritik kam dagegen von einem der prominentesten Ökonomen der Welt: Joseph Stiglitz, Wirtschaftsnobelpreisträger und früher Berater von US-Präsident Clinton, ist der Ansicht, dass die Schuldenkrise so nicht bewältigt werden kann. Das Hilfsprogramm für Spaniens Banken nannte Stiglitz "Voodoo-Ökonomie".

IATA-Jahrestreffen in Peking

Die Schuldenkrise in der Eurozone trifft auch die europäischen Fluglinien härter als bisher angenommen. Die Weltluftfahrtorganisation IATA rechnet für die gesamte Branche in Europa in diesem Jahr mit einem Verlust von 900 Millionen Euro. Wesentlich besser geht es der Branche in China, dem inzwischen zweitgrößten Luftfahrt-Markt der Welt. In Peking hat am Montag auch das Jahrestreffen der Weltluftfahrorganisation begonnen.

Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker