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Riblon jubelt, Froome schwächelt

Joscha Weber (mit sid, dpa)18. Juli 2013

Während Ausreißer Christophe Riblon die Franzosen auf der Königsetappe erstmals während der Tour 2013 jubeln ließ, zeigte der bisher dominierende Brite Chris Froome in Gelb ungeahnte Schwächen.

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Christophe Riblon jubelt (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Lange sah es danach aus, als ob es nach Lance Armstrongs zweifelhaften Triumphen 2001 und 2004 einen weiteren amerikanischen Etappensieg in Alpe d'Huez geben sollte. Tejay van Garderen, bislang mit seiner BMC-Mannschaft erfolglos geblieben, fuhr dem Ziel als scheinbar sicherer Sieger entgegen. Begeistert jubelten ihm die Massen am Streckenrand zu und in ihrer Euphorie vergaßen manche Zuschauer im letzten Moment zur Seite zu gehen. So musste sich der junge US-Amerikaner zum Teil handgreiflich seinen Weg hinauf zur Skistation in den französischen Alpen bahnen. Vielleicht waren es diese "Körner", die ihm am Ende fehlten.

Kurz vor dem Ziel wurde van Garderen immer langsamer und schließlich vom Franzosen Christophe Riblon überholt. Der stürmte dem Ziel auf 1850 Metern über dem Meeresspiegel entgegen und feierte nach Pierre Rolland 2011 den nächsten französischen Etappensieg im legendären Bergstädtchen, das erstmals in der Tour-Geschichte während einer Etappe zweimal angefahren wurde. "Fünf Kilometer vor dem Ziel habe ich dran gelaubt, dass ich es schaffe", sagte Riblon überglücklich nach der Zieldurchfahrt, während ihn seine Landsleute frenetisch feierten. Sein Triumph nach 172,5 Kilometern von Gap nach Alpe d'Huez auf dem 18. Teilstück war der erste Etappensieg für Frankreich während der laufenden Tour.

Froome schwächelt, Riblon jubelt

Froome in Schwierigkeiten

Hinter dem Etappensieger zeigte der "Tourminator" zum ersten Mal Schwächen: Topfavorit Chris Froome attackierte zwar im unteren Teil der zweiten Auffahrt zum Skiort Alpe d'Huez ungestüm, doch wenig später wirkte er ungewohnt kraftlos. Er ließ sich von seinem Edelhelfer Richie Porte etwas zu Essen reichen und kassierte dafür 20 Sekunden Zeistrafe, da dies auf den letzten 20 Kilometern nicht erlaubt ist. Kurz darauf musste Froome seine Konkurrenten Nairo Quintana und Joaquim Rodríguez ziehen lassen. Doch der Brite konnte den Schaden dank der Führungsarbeit von Richie Porte in Grenzen halten, verlor am Ende 57 Sekunden auf Quintana und Rodríguez. Weil Froomes ärgster Verfolger Alberto Contador noch später in Ziel kam, konnte der in Kenia geborene Froome seinen Vorpsrung auf Rang zwei sogar auf mehr als fünf Minuten ausbauen. Die Tour-Gesamtwertung scheint noch vor den beiden anstehenden Bergetappen bereits entschieden.

Der unermüdlliche Jens Voigt

Zuvor war die Etappe lange von einer Ausreißergruppe geprägte worden, zu der auch der unermüdliche Angreifer Jens Voigt gehörte. Der 41-jähirge Tour-Routinier attackierte gemeinsam mit acht weiteren Fahrern auf der Abfahrt vom ersten Berg des Tages, dem Col de Manse. Während Mitausreißer Riblon später den Etappensieg feierte, wurde Voigt sieben Kilometer vor dem Ziel von den Favoriten gestellt.