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Ribéry darf auf Freispruch hoffen

22. Januar 2014

In der Affäre um Sex mit einer minderjährigen Prostituierten winkt den französischen Nationalspielern Franck Ribéry und Karim Benzema ein glimpflicher Ausgang: die Staatsanwaltschaft fordert Freispruch.

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Franck Ribéry (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Gute Nachrichten an der Säbener Straße: Seit Dienstag trainiert Franck Ribéry wieder mit der Mannschaft des FC Bayern, seine Rückenblessur ist gut verheilt, Europas Fußballer des Jahres kann kurz vor dem Bundesliga-Rückrundenstart wieder volles Tempo gehen. Mindestens genauso wichtig für Ribéry ist jedoch eine andere Nachricht, die den Starkicker am Mittwochnachmittag erreichte: Im Prozess gegen ihn wegen Sex mit der minderjährigen Prostituierten Zahia D. hat die Pariser Staatsanwaltschaft einen Freispruch gefordert. Begründung: Es könne unmöglich nachgewiesen werden, dass der französische Nationalspieler 2009 das wahre Alter der damals erst 17 Jahre alten Zahia D. kannte, sagte Staatsanwalt Jean-Julien Xavier-Rolai in Paris. Der ebenfalls angeklagte Real-Madrid-Stürmer Karim Benzema darf aus dem selben Grund auf einen Freispruch hoffen.

Ribéry erschien nicht vor Gericht

Das Plädoyer der Staatsanwaltschaft ist inzwischen keine Überraschung mehr: Die Pariser Behörde hatte den Fall im November 2011 eigentlich zu den Akten legen und das Verfahren einstellen wollen. Auch damals waren die Ermittler zu dem Schluss gekommen, dass die Fußballer nicht wissen konnten, dass Zahia D. zu den fraglichen Zeitpunkten keine 18 Jahre alt war. Das einstige Callgirl, das durch den Fall berühmt wurde und inzwischen ein eigenes Modelabel gegründet hat, gibt an, über ihr wahres Alter gelogen zu haben.

Karim Benzema jubelt nach einem Tor für Frankreich (Foto: Reuters)
Auch Karim Benzema (oben) darf auf einen Freispruch hoffenBild: Reuters

Zu dem Prozess kam es dennoch, weil ein Untersuchungsrichter ihn anordnete und argumentierte, den Fußballern habe nicht verborgen bleiben können, dass Zahia D. minderjährig war. Der Prozess begann im Juni vergangenen Jahres und wurde aus Verfahrensgründen umgehend ausgesetzt. Am Montag wurde der Prozess dann nach siebenmonatiger Unterbrechung wieder aufgenommen. Ribéry, Benzema und Zahia D. erschienen wie erwartet nicht vor Gericht. Ribéry wird zur Last gelegt, 2009 in einem Hotel in München Sex mit Zahia D. gehabt zu haben. Der verheiratete Mittelfeldspieler von Bayern München räumt dies ein, er will aber nicht gewusst haben, dass die Frau damals erst 17 Jahre alt und damit minderjährig war. Benzema, bestreitet zum fraglichen Zeitpunkt Sex mit Zahia D. gehabt zu haben. Der Prozess endet am Donnerstag. Ein Urteil wird aber erst zu einem späteren Zeitpunkt erwartet.

jw/sc (mit afpd, reuters)