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Rio-Vergabe unter Verdacht

Maximilian v. Mauch
3. März 2017

Rio de Janeiro setzte sich 2009 gegen viele Konkurrenten durch. Doch verlief die Vergabe für die Olympischen Spiele korrekt? In Frankreich erhärten sich Indizien, dass Rio 2016 "gekauft" wurde.

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Olympische Ringe Sochi 2014
Bild: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte

Die Vergabe der Olympischen Sommerspiele 2016 an Rio de Janeiro ist unter Korruptionsverdacht geraten. Im Jahr 2009, nur wenige Tage vor der entscheidenden Abstimmung zugunsten Rios, soll ein brasilianischer Geschäftsmann 1,5 Millionen US-Dollar auf eines der Konten des früheren Leichtathletik-Weltpräsidenten und ehemaligen Mitglieds des IOC, Lamine Diack, überwiesen haben. Es besteht der Verdacht, dass der einst glänzend vernetzte Senegalese Diack Stimmenpakete für Rio besorgt haben könnte. Die französische Justiz habe Informationen, die eine korrekte Vergabe durch das IOC an Rio de Janeiro infrage stellen.

Diack-Clan kein unbeschriebens Blatt

Die brasilianische Metropole erhielt als erste südamerikanische Stadt den Zuschlag für die Austragung der Olympischen Sommerspiele. "Das IOC ist nach wie vor verpflichtet, diese Situation zu klären und die Zusammenarbeit mit dem Staatsanwalt fortzusetzen. Diese Zusammenarbeit hat bereits dazu geführt, dass Herr Lamine Diack, der zuvor ein IOC-Ehrenmitglied war, seit November 2015 keine Funktion innerhalb des IOC hat", teilte das IOC am Freitag mit.

In der Folge legte Lamine Diack seine IOC-Ehrenmitgliedschaft nieder und steht seitdem in Frankreich wegen des Verdachts der Geldwäsche und Korruption unter Hausarrest. Unter seiner Präsidentschaft wurden im Leichtathletik-Weltverband IAAF Dopingfälle gegen Bezahlung vertuscht. Sein Sohn Papa Massata Diack soll ebenfalls in diese Skandale verwickelt sein. Er wird zur Zeit per internationalem Haftbefehl gesucht.

mvm/sw (dpa, sid)