1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

RKI meldet mehr als 21.500 Neuinfektionen

26. März 2021

Die Corona-Infektionszahlen in Deutschland steigen stark und damit auch die sogenannte Siebe-Tage-Inzidenz. Laut Robert-Koch-Institut liegt der Wert jetzt bei 119,1. Der Gesundheitsminister und der RKI-Chef warnen.

https://p.dw.com/p/3rCns
PK Lothar Wieler Jens Spahn Coronavirus  Corona-Lage vor Ostern
RKI-Chef Wieler (l.) und Gesundheitsminister Spahn äußern sich vor der Presse zur InfektionslageBild: Kay Nietfeld/dpa/picture alliance

Binnen eines Tages wurden in Deutschland 21.573 neue Ansteckungsfälle gemeldet, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte. Das sind knapp 1100 Fälle weniger als am Vortag, aber rund 4000 mehr als am Freitag vergangener Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg bundesweit auf 119,1. Am Donnerstag hatte sie bei 113,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gelegen. Das RKI meldete außerdem 183 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung.

Die Sieben-Tage-Inzidenz, welche die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, steigt derzeit stetig an. Nachdem sie im Februar zwischenzeitlich auf unter 60 gefallen war, hatte sie am vergangenen Wochenende erstmals wieder die Marke von 100 überschritten.

Gemeinsamer Appell: Ostern zu Hause bleiben

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stimmte RKI-Präisdent Lothar Wieler die Bundesbürger auf harte Wochen und weiter steigende Infektionszahlen ein. Deutschland stehe am Anfang der dritten Welle, die wohl schlimmer als die ersten beiden sein werde. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Fallzahlen stark steigen." Von der Mutante B.1.1.7 seien besonders Berufstätige, aber auch Kinder und Jugendliche betroffen. Ansteckungen gebe es vor allem in privaten Haushalten, aber auch in Kitas, Schulen und am Arbeitsplatz.

Wieler ruft dazu auf, an Ostern zu Hause zu bleiben. "Mobilität und Kontakte, das sind die Treiber dieser Pandemie", sagt Wieler in Berlin. Deshalb sei es wichtig, Treffen mit anderen Menschen zu minimieren und nicht zu verreisen.

Deutschland Corona-Impfzentrum Arena Berlin (BioNTech)
Corona-Tristesse in DeutschlandBild: Stefan Zeitz/imago images

Gesundheitsminister Spahn (CDU) warnte bei weiter steigenden Corona-Infektionszahlen vor einer baldigen Überlastung des Gesundheitssystems. "Wenn wir nicht sofort massiv gegensteuern, werden die Folgen gravierend sein", betonte Spahn. Wie auch Wieler forderte Spahn die Bevölkerung auf, Kontakte zu reduzieren und die Regeln zur Pandemie-Eindämmung einzuhalten.

Generelle Testpflicht bei Flug-Einreisen erst ab Dienstagfrüh

Zudem gab Spahn bekannt, dass die neue Einreiseverordnung, nach der alle Flugreisenden nach Deutschland einen negativen Coronavirus-Test vorweisen müssen, erst in der Nacht von Montag auf Dienstag in Kraft trete. Die Bundesregierung habe Reisenden und Fluggesellschaften etwas mehr Zeit zur Umsetzung der Maßnahme geben wollen. Ursprünglich sollte die Auflage am Sonntag in Kraft treten.

Die neue Vorschrift gilt unabhängig von der Corona-Lage in dem Land, aus dem jemand nach Deutschland fliegt. Der Test darf frühestens 48 Stunden vor der Einreise gemacht werden. Die Kosten sollen die Reisenden selbst tragen. Nur bei Vorlage eines Negativtests dürfen die Airlines die Passagiere an Bord lassen - andernfalls droht ein Bußgeld.

Zum Reizthema geworden war zuletzt, dass Tausende deutsche Urlauber auf die spanische Insel Mallorca flogen, für die Testpflichten wegen gesunkener Infektionszahlen weggefallen waren. Die neue Regelung gilt nun aber nicht nur für Mallorca, sondern generell. Und nur für Flüge, nicht für Reisen mit anderen Verkehrsmitteln.

qu/sti (afp, rtr, dpa)